Trans Mann gefoltert und ermordet: Angeklagte plädieren auf nicht-schuldig
Sieben Personen sind in New York im Zusammenhang mit der Ermordung eines trans Mannes aus Minnesota angeklagt. Der 24-Jährige wurde vor seinem Tod bestialisch gefoltert und misshandelt.
Sieben Personen plädierten auf nicht-schuldig in einer langen Liste von Anklagepunkten im Zusammenhang mit der Tötung von Sam Nordquist, einem schwarzen trans Mann, der offenbar über einen Monat lang in einem Hotelzimmer im Norden des Bundesstaats New York gefangen gehalten und gefoltert wurde, bevor er seinen Qualen erlag. Das Opfer hatte zuletzt Ende Januar Kontakt zu seiner Familie und wurde Anfang Februar das letzte Mal lebend gesehen.
Laut Anklageschrift gehörten zu Folter Schläge, Tritte, Faustschläge, das Einführen eines Gegenstands in seinen Anus, Hungern und der erzwungene Konsum von Kot, Urin und Tabaksaft. Zwei kleine Kinder wurden laut Anklage ebenfalls gezwungen, an seiner Folter teilzunehmen. Ursprünglich war von fünf Tatverdächtigen die Rede, im Alter von 19 bis 38 Jahren (MANNSCHAFT berichtete). Die Angeklagten sollen Teil der LGBTIQ-Community sein, berichtete die Detroit Free Press.
Die Anklage lautet gemäss NBC News auf vorsätzlichen und mutmasslichen Mord, Entführung, Verschwörung, Gefährdung des Kindeswohls und Verheimlichung einer menschlichen Leiche. Im Falle einer Verurteilung wegen vorsätzlichen Mordes, der höchsten Strafe im Bundesstaat New York, könnten die Angeklagten lebenslang ohne Bewährung im Gefängnis gehen.
Vier von ihnen, darunter Nordquists Ex-Partnerin Precious Arzuaga, plädierten zudem auf nicht schuldig in den Anklagepunkten schweren sexuellen Missbrauchs, und Arzuaga plädierte auf nicht-schuldig bezüglich der Anklage wegen Nötigung.
«Kein Mensch sollte ertragen müssen, was Sam ertragen musste».
Bezirksstaatsanwalt James Ritts
Kelly Swift von der New York State Police beschrieb den Fall als «eines der schrecklichsten Verbrechen», das sie in ihrer 20-jährigen Karriere in der Strafverfolgung jemals untersucht habe. James Ritts, Bezirksstaatsanwalt für Ontario County, erklärte: «Kein Mensch sollte ertragen müssen, was Sam ertragen musste».
Die New Yorker Strafverfolgungsbehörden gaben allerdings auch bekannt, dass sie bei der Ermordung von Nordquist keine Beweise für ein Hassverbrechen gefunden hätten. Auch wenn LGBTIQ-Aktivist*innen fordern, den Fall als Hate Crime einzuordnen. Staatsanwältin Kelly Wolford wies dieszurück und sagte, dass es «eine Ungerechtigkeit gegenüber Sam wäre, uns auf ein Hassverbrechen zu beschränken».
Die Stimmung gegen queere Menschen ist auch in Deutschland feindlicher geworden. «Eindeutig», sagt Joachim Schulte vom Verein Queernet Rheinland-Pfalz (MANNSCHAFT berichtete).
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