Mord an trans Mann: US-Polizei sieht kein Hassverbrechen

Sam Nordquist trans
Sam Nordquist wurde nur 24 Jahre alt (Bild: New York State Police)

Fünf Personen sind in New York im Zusammenhang mit der Ermordung eines trans Mannes aus Minnesota angeklagt. Nach Angaben der Polizei wurde der 24-Jährige vor seinem Tod wochenlang gefoltert und misshandelt.

Die Angeklagten sollen Teil der LGBTIQ-Community sein, berichtet die Detroit Free Press.

Die fünf Tatverdächtigen stammen alle aus New York und sind zwischen 19 und 38 Jahre alt. Sie sitzen in Ontario County in Untersuchungshaft.

Menschliche Überreste, von denen angenommen wird, dass sie von Nordquist stammen, wurden am 13. Februar auf einem Feld im Yates County, etwa 50 Meilen südöstlich der Stadt Rochester, entdeckt.

Polizeikräfte fanden dann Beweise, dass Nordquist zwischen Dezember 2024 und Februar 2025 «andauernden körperlichen Misshandlungen ausgesetzt war», heisst es in einer Mitteilung. Das Opfer hatte zuletzt Ende Januar Kontakt zu seiner Familie und wurde Anfang Februar das letzte Mal lebend gesehen.

«Kein Mensch sollte ertragen müssen, was Sam ertragen musste».

Bezirksstaatsanwalt James Ritts

«Sam war wiederholten Gewalttaten und Folterungen ausgesetzt, die letztendlich zu seinem Tod führten», sagte Kelly Swift von der New York State Police auf einer Pressekonferenz am Freitag. Sein Körper sei bewegt worden, «um das Verbrechen zu verbergen».

Swift beschrieb den Fall als «eines der schrecklichsten Verbrechen», das sie in ihrer 20-jährigen Karriere in der Strafverfolgung jemals untersucht habe. James Ritts, Bezirksstaatsanwalt für Ontario County, erklärte: «Kein Mensch sollte ertragen müssen, was Sam ertragen musste».

Die New Yorker Strafverfolgungsbehörden gaben allerdings auch bekannt, dass sie bei der Ermordung von Nordquist keine Beweise für ein Hassverbrechen gefunden hätten.

Am kommenden Wochenende ist eine Mahnwache für das Mordopfer geplant.

Die Stimmung gegen queere Menschen ist auch in Deutschland feindlicher geworden. «Eindeutig», sagt Joachim Schulte vom Verein Queernet Rheinland-Pfalz (MANNSCHAFT berichtete).

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