Luke Macfarlane spielt gern Heteros: «Bin sehr versatile»

Er outete sich im Jahr 2008 als schwul

Billy Eichner (l.) und Luke MacFarlane in «Bros» (Foto: Universal Pictures)
Luke Macfarlane (rechts) spielt gern schwule Rollen, wie hier im Film «Bros».

Was bedeutet es, als offen schwuler Schauspieler ‹straight› zu spielen? Luke Macfarlane spielt seit mehr als zehn Jahren queere Rollen, Hetero zu spielen ist für ihn kein Problem.

Mehr als das: Es ist ein Statement. Wenn jemand sagt: «Ja, der schwule Mann, der ,Bros' spielte, kann auch straight sein», dann passiert vielleicht Hollywood ein kleiner, echter Wandel, der schon lange nötig war.

Macfarlane outete sich im Jahr 2008 öffentlich, wurde als Matthew Rhys’ Partner in der Serie «Brothers & Sisters» eine der wenigen queeren Serienfiguren. In der aktuellen Apple-TV‑Serie «Platonic» übernimmt er die Rolle eines Hetero-Ehemanns. Ganz pragmatisch sagt er: «Wie die meisten Schauspieler, schwul wie hetero, brauche ich einfach jemanden, der sagt: Ich geb dir die Chance.»

Er sei dankbar dafür, dass Nick Stoller – Regisseur von Bros und Mitentwickler von Platonic – ihm diese Chance gegeben hat. Wörtlich sagte er: «Ich liebe das Schauspielen, ich spiele schwule Rollen, hetero Rollen, ich mach alles.» Das Zitat, was danach kam, könnte ihn noch eine Weile verfolgen: «Ich bin sehr versatile.»

Macfarlane will damit nicht seine queere Identität verneinen, sondern ein Beispiel dafür sein, wie er als Schauspieler jenseits von Labels existieren kann. In einem Interview mit Out erklärte er, dass Vielfalt in der Rollenwahl von Oben beginnt – also dass Leute in Machtpositionen bestimmen, wer welche Rollen spielen darf. «Ja, dieser offen schwule Schauspieler kann auch einen Hetero spielen.»

Parallel dazu steht seine Arbeit bei Hallmark: Fast 14 Filme hat er für dieses Network gedreht, in zahllosen Weihnachtsromanzen spielt er den klassischen, heteronormativen Mann – und das trotz seiner queeren Identität. Hier zwinkerte er öfter in die Kamera. Er findet es toll, dass ein schwuler Mann Traummann für Frauen sein kann. 

Diese Ambivalenz zeigt: Für queere Schauspielende geht es längst nicht mehr nur um sichtbare Queerness – sondern um die Freiheit, verschiedene Identitäten darstellen zu dürfen. Die Diskussion um queere Rollen, die von Heteros gespielt werden, lässt sich auch umkehren: Wenn queere Schauspielende hetero sein dürfen, wird Queerness endlich zur Normalität, nicht zur Ausnahme.

Kevin und Josef, Alessandra und Marianne sind sich einig: Pflegeelternschaft ist eine echte Alternative für queere Paare mit Kinderwunsch. Wie sieht ihr Alltag aus? Wann zweifelten sie? (MANNSCHAFT-Story)

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