++ Trans Mann bedroht ++ Mannheim wird Fast-Track-City ++

Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer

Symbolbild: Soeren Stache/dpa
Symbolbild: Soeren Stache/dpa

Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 12. Juni.

++ Trans Mann bedroht ++

Sonntag früh im Berliner Ortsteil: Nach bisherigen Erkenntnissen soll ein 17-jähriger Jugendlicher den 21-jährigen trans Mann gegen 3.20 Uhr auf der Potsdamer Strasse homophob beleidigt haben. Anschliessend soll ihn ein Begleiter (19) noch bedroht haben.

Alarmierte Einsatzkräfte konnten die beiden Tatverdächtigen in der Nähe festnehmen. Nach der Feststellung ihrer Identitäten konnten sie ihren Weg wieder fortsetzen. Die weiteren Ermittlungen hat ein Fachkommissariat des Polizeilichen Staatsschutzes des LKA übernommen.

++ Mannheim wird Fast-Track-City ++

Foto: Stadt Mannheim, Foto: Diversity Factory
Foto: Stadt Mannheim, Foto: Diversity Factory

Mannheim wird als erste Stadt in Baden-Württemberg – und als 4. Deutschlands – Fast-Track City. Der Gemeinderat der Stadt Mannheim hat am Donnerstag mit grosser Mehrheit den Beitritt zum internationalen Netzwerk beschlossen. Mit diesem Schritt setze man ein starkes Zeichen für die Bekämpfung und Entstigmatisierung von HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI).

Mannheim sei zudem die erste deutsche Stadt, die ein spezielles Präventionsmodul für Jugendliche und HIV-Risikogruppen im Rahmen von Fast-Track-City umsetzt. 95% der Jugendlichen und HIV-Risikogruppen sollen mit dem Ziel der Stärkung der sexuellen Gesundheit und Selbstbestimmung aufgeklärt werden. Ganz im Sinne des Leitbilds Mannheim 2030 unterstreiche der Beitritt das Engagement der Stadt für die Gesundheit und das Wohlergehen der eigenen Bürger*innen, hiess es.

++ Trotz neuer Regeln: weniger Blutspenden in Hamburg ++

In Hamburg ist die Zahl der Blutspender*innen gesunken, obwohl seit Mitte 2023 mehr Menschen spenden könnten. Laut der Senatsantwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der Grünen-Gesundheitsexpertin Gudrun Schittek ist «ein leichter Abfall der Zahlen» zu verzeichnen. Seit vergangenem Jahr werden Schwule und bisexuelle Männer beim Blutspenden nicht mehr generell als Risikogruppe eingestuft (MANNSCHAFT berichtete).

«Der Kreis an potenziellen Spender*innen ist gewachsen», erklärte Schittek am Donnerstag. «Die Antwort des Senats auf unsere Anfrage zeigt jedoch, dass sich diese Erweiterung bislang noch nicht in höheren Spendenzahlen niederschlägt. Das ist nicht dramatisch, sollte aber Anlass sein, weiter und kontinuierlich über die neuen Möglichkeiten und die generelle Notwendigkeit der Blutspende aufzuklären.». Auch beim DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg/Hessen kann man keinen merklichen Zuwachs an Spendern feststellen. (dpa)

++ Sorge wegen christlichem Treffen in München ++

Münchens dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) sorgt sich nach eigener Aussage um ein «geplantes Treffen verschiedener fundamental-christlicher LGBTIQ-feindlicher Akteure» in der Olympiahalle. Das Treffen UNUM24 findet in München parallel zum CSD statt. Es gebe aktuell keine rechtlichen Möglichkeiten für die Landeshauptstadt, eine derartige Veranstaltung in den Räumen der städtischen Tochtergesellschaft OMG zu unterbinden, sagte Dietl laut Mitteilung vom Mittwoch. Die OMG sei in ihrem Auftrag gebeten worden, Möglichkeiten für ein Zeichen der Toleranz auch im Olympiapark an diesem Wochenende auszuloten.

Die UNUM24 bezeichnet sich selbst als christliche Glaubenskonferenz, die sich an Christen aller Konfessionen richte. Sie «ist keine Plattform für politische oder gesellschaftliche Auseinandersetzungen, so wichtig diese auch sind», teilten die beiden Veranstalter Gerhard Kehl und Fadi Krikor auf dpa-Anfrage mit. «Unser Thema ist unser Glaube an Jesus Christus, die UNUM24 ist ein Glaubens- und Gebetstreffen.» Dass das Treffen bewusst auf das gleiche Wochenende wie der CSD gelegt wurde, weisen die Veranstalter*innen zurück. (dpa)

++ Opposition fordert Bundesratsinitiative zum Schutz queerer Menschen ++

Grüne und Linke im Berliner Parlament fordern den Senat auf, sich für die Aufnahme des Schutzes von queeren Menschen ins Grundgesetz einzusetzen. Das hatte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) bereits bei der Eröffnung des CSD im vergangenen Jahr zugesagt. In einem gemeinsamen Antrag mit dem Titel «Berlin hält Wort: Diskriminierungsschutz für LGBTIQ endlich im Grundgesetz verankern» mahnen die beiden Oppositionsparteien Wegner, sein Wort zu halten. Darüber soll bei der nächsten Sitzung im Abgeordnetenhaus am 20. Juni diskutiert werden, wie die Fraktionen von Grünen und Linken am Mittwoch mitteilten.

Konkret geht es um eine Bundesratsinitiative, die das Land Berlin starten könnte, um den Artikel 3 des Grundgesetzes um den Aspekt sexuelle Identität zu erweitern. Das hatte Wegner beim CSD 2023 in Aussicht gestellt. Der Trägerverein des CSD hat inzwischen unter anderem gefordert, Wegner müsse diese Zusage erst erfüllen, bevor er den CSD auch in diesem Jahr eröffnen dürfe. Der Sprecher der Linke-Fraktion für Queerpolitik, Klaus Lederer, sagte, die Ergänzung des Artikels 3 des Grundgesetzes sei überfällig. «Angesichts des internationalen Backlashs und des Drucks auf Queers hierzulande ist es nötig, dass Berlin hier Farbe bekennt und im Bundesrat aktiv wird.» (dpa)

++ Hakan Tas verlässt Linke ++

Nach der herben Niederlage der Linken bei der Europawahl (MANNSCHAFT berichtete) hat der schwule Ex-Abgeordnete der Linke, Hakan Tas, seinen Austritt erklärt. Er wirft der Partei vor, dass die Parteiführung den Draht zur Bevölkerung verloren habe und kritische Stimmen aus der Parteizentrale gedrängt würden. Der 57-Jährige will sich nun beim Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) engagieren und dort Mitglied werden, sagte er dem RBB..

Hakan Tas sass 10 Jahre bis 2021 für die Linke im Abgeordnetenhaus. Er war sicherheitspolitischer Sprecher seiner Fraktion.

Das könnte dich auch interessieren