Queere Kundgebung tritt gegen extrem rechten Aufmarsch in Wien an
Die SPÖ macht mit, Regierungspartner ÖVP nicht
Am Wochenende treffen sich rechtsextremistische Gruppen aus ganz Europa in Wien. Das queere Zentrum Qwien lädt zu einer Gegenkundgebung mit Strassenfest ein.
Die Nachbarschaft ist mehr als brisant. Vor Kurzem eröffnete das Zentrum für queere Kultur und Geschichte Qwien in der Wiener Ramperstorffergasse einen neuen Standort. Es ist das grösste queere Kulturzentrum in Österreich mit Ausstellungsräumen, einer Bibliothek, einem Archiv und einem Forschungszentrum. Nur wenige Häuser entfernt befindet sich in der gleichen Gasse ein bekanntes Zentrum der Identitären Bewegung. Dabei handelt es sich um eine Gruppierung neu-rechter und rechtsextremer Aktivist*innen.
Die Identitären wollen an diesem Samstag ab 13 Uhr im Rahmen einer Demonstration durch Wien ziehen. Dabei sollen Rechtsextremist*innen aus ganz Europa teilnehmen. Es soll einer der grössten Aufmärsche von Rechtsextremist*innen der vergangenen Jahre in Österreich werden. Zahlreiche Gruppen rufen zu Gegenkundgebungen auf. Hier werden queere Personen und Vereine mitmachen. Die Polizei hat den Aufmarsch der Rechtsextremist*innen nicht untersagt. Die Aktion der Rechten sorgt seit Wochen in sozialen Medien für Ärger. Denn um möglichst viel Aufmerksamkeit zu bekommen, wollen die Rechten quer durch die Wiener Innenstadt ziehen.
Das queere Zentrum Qwien und andere Organisationen haben sich dazu etwas Besonderes einfallen lassen. Sie laden am Freitag (25. Juli) ab 17 Uhr in der unmittelbaren Nähe zum Identitären-Zentrum zu einem Strassenfest und zu einer Kundgebung ein. Denn in der Vergangenheit haben sich die Rechtsextremist*innen am Abend vor ihrem Aufmarsch im Identitären-Zentrum getroffen.
«Wir wollen nicht schweigen, wenn menschenverachtendes Gedankengut in unserem Grätzl verbreitet wird. Stattdessen feiern wir Vielfalt, Zusammenarbeit und Solidarität mit einer überparteilichen Kundgebung und einem Strassenfest», heisst es in dem Aufruf von Qwien und verbündeten Organisationen.
SPÖ macht mit, Regierungspartner ÖVP nicht Neben Qwien werden die Grünen, die SPÖ, die liberalen Neos, die Partei Links und die KPÖ bei dieser Kundgebung mitmachen. Die konservative ÖVP ist nicht dabei. Geplant sind Musik-Aufführungen, Redebeiträge und eine Dragshow. In dem Aufruf zur Gegenkundgebung wird ausdrücklich auf die Nähe von Qwien zum Identitären-Zentrum sowie die Gefährdung von queeren Personen eingegangen: «Queere Personen werden seit jeher von rechtsextremer Seite angefeindet und angegriffen. Wir stehen Seite an Seite mit allen, die Ausgrenzung erfahren.»
Coming-out: Deutscher Grünen-Chef Felix Banaszak ist bisexuell (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Kommentar
Das Schwuz ist tot. Es lebe das Schwuz!
Nun ist es offiziell: Das Schwuz hat geschlossen, die letzte Party wurde gefeiert: Nach einer wechselvollen fast 50-jährigen Geschichte ist es nun vorbei. Aber nicht für immer, glaubt unser Autor.
Von Kriss Rudolph
News
Queer
Deutschland
Deutschland
1 Jahr Selbstbestimmungsgesetz: «Unendliche Erleichterung»
Seit genau zwölf Monaten können Menschen ihren Geschlechtseintrag relativ unkompliziert ändern. Was die Queer-Beauftragte der Bundesregierung zur Resonanz sagt – und zum Fall Liebich.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Queer
Russland
Pussy-Riot-Aktivistin erschüttert mit Schilderungen von Straflager
Maria Aljochina Aljochina war 2012 nach einer gegen Putin gerichteten Protestaktion mit Pride-Flaggen in Moskau zu zwei Jahren Haft im Straflager verurteilt worden.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
Aktivismus
Kultur
News
Queerfeindliche Schmierereien in Berlin: Staatsschutz ermittelt
Der Staatsschutz ermittelt wegen antisemitischer und queerfeindlicher Schmierereien in Berlin-Neukölln.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit