Queere Favoriten bei Golden Globes: «Emilia Pérez» auf Erfolgskurs
Nominiert sind auch etliche andere LGBTIQ-Produktionen und Darstellende
Hollywood fiebert den Golden Globes entgegen. Läuft es auf einen Abräumer von «Emilia Pérez» hinaus?
Die Preisvergabe in der Nacht zum Montag könnte für mehrere queere Produktionen und Darstellende spannend werden.
Räumt der Musical-Krimi «Emilia Pérez» über eine trans Frau an der Spitze des mexikanischen Drogenkartells (MANNSCHAFT berichtete) die meisten Trophäen ab? Kann der in Wolfsburg geborene Oscar-Preisträger Edward Berger mit dem Vatikan-Thriller «Konklave» seinen Siegeszug in Hollywood fortsetzen? Wer flaniert über den roten Teppich, wenn am Sonntagabend (Ortszeit) im kalifornischen Beverly Hills die erste grosse Gala der Filmpreissaison steigt?
Fest steht: die Verleiher Golden Globes setzen auf eine Nacht mit Starpower. Als Präsentierende wurden Promis wie Demi Moore, Sharon Stone, Glenn Close, Salma Hayek, Elton John, Andrew Garfield, Colin Farrell, Michael Keaton und Nicolas Cage eingeladen.
Unter den Nominierten, die zu der 82. Globe-Gala erwartet werden, sind Stars wie Selena Gomez, Ariana Grande, Nicole Kidman, Pamela Anderson, Ralph Fiennes, Adrien Brody, Timothée Chalamet und Daniel Craig.
Die Musikkomödie «Emilia Pérez» des französischen Starregisseurs Jacques Audiard zieht mit zehn Nominierungen ins Trophäenrennen - und übertrumpft damit noch den Vorjahres-Spitzenreiter «Barbie», der es 2024 auf neun gebracht hatte (MANNSCHAFT berichtete). Das Epos «Der Brutalist» von US-Regisseur Brady Corbet hat sieben Gewinnchancen, gefolgt von «Konklave» mit sechs Nominierungen.
Der Vatikan-Thriller von Regisseur Edward Berger ist einer von sechs Kandidaten in der Top-Sparte «Bestes Drama». Zudem holte der packende Film über Intrigen und Machtkämpfe bei der Kür des neuen Kirchenoberhauptes Nominierungen in den Kategorien Regie (Berger), Hauptdarsteller (Ralph Fiennes), Nebendarstellerin (Isabella Rossellini), Filmmusik (Volker Bertelmann) und für das Drehbuch.
Berger ist damit in Hollywood erneut auf Erfolgskurs. 2023 gewann seine Literaturverfilmung «Im Westen nichts Neues» vier Oscar-Trophäen - darunter als bester internationaler Film und für die Filmmusik von Volker Bertelmann. Berger wurde in Wolfsburg geboren, lebt hauptsächlich in Berlin und hat über seine Eltern eine österreichische und eine Schweizer Staatsbürgerschaft.
In die Sparte «Bestes Drama» schaffte es auch «September 5» des Schweizer Regisseurs Tim Fehlbaum. In dem Film über das Olympia-Attentat 1972 in München hat Leonie Benesch («Das Lehrerzimmer») eine starke Rolle als Dolmetscherin.
«Emilia Pérez» ist einer der Kandidaten in der Top-Sparte «Bestes Musical oder Komödie». Unter anderem haben Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón, die Nebendarstellerinnen Zoe Saldana und Selena Gomez und Regisseur Audiard Gewinnchancen. In der Sparte «Beste Darstellerin in einem Filmdrama» sind Schauspielerinnen wie Pamela Anderson («The Last Showgirl»), Angelina Jolie («Maria»), Tilda Swinton («The Room Next Door») und Nicole Kidman («Babygirl») nominiert.
In der Männerriege können neben Ralph Fiennes («Konklave») Kollegen wie Adrien Brody («Der Brutalist»), Colman Domingo («Sing Sing»), Timothée Chalamet («A Complete Unknown») und Daniel Craig («Queer») auf einen Globe hoffen. Der rumänisch-amerikanische Schauspieler Sebastian Stan ist zweifach nominiert: für seine Rolle als der junge Donald Trump in der Filmbiografie «The Apprentice» und für die schwarze Komödie «A Different Man».
Die Globes werden in 27 Film- und TV-Sparten verliehen. Im Fernsehbereich führt die Erfolgsserie «The Bear: King of the Kitchen» mit fünf Nominierungen, gefolgt von der Krimi-Comedy-Serie «Only Murders in the Building» und der Serien-Literaturverfilmung «Shogun» mit jeweils vier Gewinnchancen.
Die Globe-Verleihenden bewerben ihre Trophäenshow gerne als «Hollywoods Party des Jahres», bei der traditionell reichlich Champagner fliesst. Der gefeierte Spitzenkoch Nobu Matsuhisa verköstigt zum zweiten Mal in Folge die Gäste mit Sushi-Delikatessen. Erstmals steht die US-Komikerin Nikki Glaser (40) als Gastgeberin der Gala auf der Bühne. Bei früheren Shows gaben Stars wie Ricky Gervais, Tina Fey und Amy Poehler den Ton an.
Mehr als 300 Journalist*innen aus aller Welt stimmen über die Preisträger*innen ab. Die Trophäen in Form einer goldfarbenen Weltkugel werden zum Auftakt der Filmpreissaison mitunter als Oscar-Barometer gesehen, doch diese Rechnung geht nicht immer auf. Die Nominierungen für Hollywoods höchste Auszeichnung werden am 17. Januar verkündet, die 97. Trophäenshow geht dann am 2. März über die Bühne.
Ein schwuler Skispringer aus Polen gibt in einem Instagram-Beitrag tiefe Einblicke in seine Gefühlswelt. Er will sich nicht mehr verstecken (MANNSCHAFT berichtete).
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