Polnischer Skispringer: «Ich bin schwul»
Andrzej Stekala will «nicht mehr weglaufen»
Ein schwuler Skispringer aus Polen gibt in einem Instagram-Beitrag tiefe Einblicke in seine Gefühlswelt. Er will sich nicht mehr verstecken.
Erst kürzlich hat der 29-Jährige seinen Partner verloren.
Mit emotionalen Worten hat der polnische Skispringer Andrzej Stekala über sein Leben als schwuler Sportler berichtet. «Jahrelang habe ich im Verborgenen gelebt, mit der Angst, dass das, was ich bin, alles zunichtemachen könnte, wofür ich so hart gearbeitet habe. Heute jedoch will ich nicht mehr weglaufen», schrieb der 29-Jährige aus Zakopane in Polen via Instagram. «Ich möchte, dass ihr mich wirklich kennenlernt. Ich bin schwul.»
«Wir versteckten unsere Liebe vor der Welt, um das zu schützen, was uns am wichtigsten war.»
Stekala schreibt von seinem Partner, den er 2016 kennenlernte und der im vergangenen November verstarb. «Wir liebten uns im Stillen, versteckten unsere Liebe vor der Welt, um das zu schützen, was uns am wichtigsten war.» Er schrieb zudem: «Jeder Tag ohne ihn ist ein Kampf, aber gleichzeitig auch eine Erinnerung daran, wie unendlich ich geliebt habe und wie sehr ich geliebt wurde.»
Mit Beginn des neuen Jahres beginne ein neues Kapitel: «Ich will nicht länger verbergen, wer ich bin. Ich bin ich - ein Mann, der geliebt hat und immer noch liebt. Und ich weiss, dass er wollen würde, dass ich weiterhin im Einklang mit mir selbst lebe.»
Stekala zählt zu den erfahrenen polnischen Skispringern. 2020/21 belegte er bei der Vierschanzentournee den sechsten Platz. In diesem Jahr ist er bei dem Event nicht dabei. Zuletzt sprang er im zweitklassigen Continental Cup.
Auf seine emotionale Botschaft reagierten unter anderen Teamkollegen und Konkurrenten. Der norwegische Tournee-Gesamtsieger von 2023, Halvor Egner Granerud, schrieb: «Bleib stark Andrzej. Es bricht mir das Herz, von deinem Verlust zu lesen. Ich hoffe, dein mutiges Jahr 2025 wird ein gutes Jahr für dich, erfüllt von der Freiheit, nicht zu verstecken, wer du bist. Alle besten Wünsche.»
Im Herbst 2023 beendete der Norweger Lucas Braathen seine Ski-Karriere. Felix Neureuther macht ihm daraufhin einen Heiratsantrag (MANNSCHAFT berichtete).
Ritterschlag für Stephen Fry! In der LGBTIQ-Community ist der 67-Jährige jedoch umstritten (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Schauspieler Marco Calvani: «Die Rolle ist meine Form des Protests»
Marco Calvani sticht in der neuen Netflix-Serie «The Four Seasons» heraus. Zum einen ist «Claude» als Italiener der einzige Nicht-Amerikaner, der mit seinen Freund*innen auf einen gemeinsamen Urlaub geht.
Zahlen zu Hass und Gewalt in der Schweiz weiterhin hoch
Anzeigen wegen Gewalt und Hass haben sich in fünf Jahren verfünffacht
Eine World Pride unter Trump: Wie sicher sind Reisen in die USA noch?
Die World Pride findet diesmal in Washington statt – für die Hauptstadt ein besonderes Jubiläum. Es ist aber auch eine Veranstaltung in der Nähe des Weissen Hauses, das «Genderideologie» ablehnt.
Coming-out mit 83: Barry Diller hatte Angst vor Reaktionen
Mit 83 Jahren spricht Barry Diller, der Ehemann von Diane von Fürstenberg (78), erstmals offen über sein Schwulsein und beendet damit langjährige Spekulationen.