Daniel Craig wollte mit «Queer» etwas «Schönes und Unvergessliches» schaffen

Premiere des Luca-Guadagnino-Streifens war beim Filmfestival in Venedig

Daniel Craig im James-Bond-Film «Casino Royale» von 2006
Daniel Craig im James-Bond-Film «Casino Royale» von 2006. (Bild: Britta Pedersen/dpa)

Der «Call Me By Your Name»-Regisseur hat den Roman «Queer» verfilmt. Ex-007 Daniel Craig spielt die Hauptrolle und schwärmt von dem Film.

Am Sonntag stellten Luca Guadagnino und Craig den Film beim New York Film Festival vor.

Ende November kommt «Queer» in die amerikanischen Kinos. Am Sonntag lief der Film bereits beim New York Film Festival. Beim anschliessenden Talk erklärte Craig, warum ihm der Film am Herzen liegt. «Solche Drehbücher kommen nicht sehr oft vor, also schnappt man sich sie, wenn sie es tun», erklärte Craig. «Ich wusste nicht, wie das Endergebnis aussehen würde, aber ich wusste, dass die Reise etwas anderes sein würde.» Letztendlich wollte er «etwas Schönes und Unvergessliches tun und dabei die Liebe zum Thema haben».

Davon, dass «Queer» für ihn eine Abwendung von Bond-ähnlichen Filmen sei, wollte er nichs wissen, schliesslich habe er schon andere sinnlich provokante Werke gedreht wie «Love is the Devil» und «The Mother».

«Der Grund, warum ich ins Kino gehen wollte, waren sicherlich Filme wie dieser», so Craig. «Das ist etwas, womit ich in meiner frühen Karriere viel gemacht habe, bevor ich das andere gemacht habe.»

Es handelt sich um eine Adaption des gleichnamigen semi-autobiografischen Romans von William S. Burroughs. Darin beschreibt der Autor seinen Kampf mit Drogenabhängigkeit und mit seiner Sexualität (MANNSCHAFT berichtete).

Das Buch wurde bereits in den 1950er Jahren geschrieben, aber erst 1985 veröffentlicht – «wegen seiner homosexuellen Inhalte», wie der Star Observer schreibt.

Craig hat bereits zuvor herausragende queere Rollen übernommen, u.a. im Francis-Bacon-Biopic «Love is the Devil», zuletzt als schwuler Detektiv in «Knives Out» (MANNSCHAFT berichtete).

Burroughs‘ berühmtestes Buch ist «Naked Lunch» – das lange als nicht verfilmbar galt. Drehbuchautor Justin Kuritzkes hatte den Medienberichten zufolge weniger Schwierigkeiten, «Queer» für die Leinwand zu adaptieren.

«Es ist ein ziemlich wildes Buch – aber die Figuren waren da, die Story war da, und eine spannende Perspektive war da, eine Erzählerstimme ebenso», sagte Kuritzkes gegenüber IndieWire. Es sei also nur darum gegangen, alles zusammenzubringen, auch mit der Stimme und Erzählform von Guadagnino, dessen Tennisfilm «Challengers – Rivalen» mit seiner homoerotischen Dreiecksgeschichte kürzlich im Kino lief.

Derweil ist ausserdem ein neuer queerer Guadagnino-Film mit «God’s Own Country»-Star Josh O’Connor in Arbeit (MANNSCHAFT berichtete).

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