Peter Plate erhält Verdienstorden des Landes Berlin
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, übergibt am Mittwoch, den 1. Oktober (dem Verfassungstag des Landes) im Festsaal des Roten Rathauses die Verdienstorden des Landes. Auch zwei schwule Promis werden geehrt, allerdings später.
Zwölf der insgesamt 14 in diesem Jahr ausgezeichneten Bürger*innen werden jeweils mit dem Orden und mit einer Laudatio geehrt.
Wegner vorab in einer Mitteilung: «Berlin lebt vom vielfältigen Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger. Traditionell zeichnen wir am Verfassungstag des Landes Berlin Frauen und Männer mit dem Landesverdienstorden aus, die sich in besonderer Weise um unsere Stadt verdient gemacht haben. Die Lebenswege und die Leistungen der in diesem Jahr geehrten 14 Bürgerinnen und Bürger zeigen, auf welch vielfältige Weise sich Menschen für Berlin engagieren und damit zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft beitragen.»
Mit dem Berliner Landesorden 2025 wird auch Detlef Mücke geehrt (MANNSCHAFT berichtete). Peter Plate und Mücke werden die Auszeichnung zu einem späteren Zeitpunkt entgegennehmen, wegen terminlicher Gründe.
Als Lehrer setzte sich Mücke seit den 1970er-Jahren für die Rechte homosexueller Lehrkräfte und Schüler*innen ein. Sein Einsatz für die Gleichberechtigung von LGBTIQ-Pädagog*innen erfolgte zu einer Zeit, in der ein Bekenntnis zur eigenen Homosexualität im öffentlichen Raum mit erheblichen Risiken verbunden war. Er war an der Einführung queerer Aufklärungsprojekte an Schulen beteiligt und gestaltete die Berliner Richtlinien zur Sexualerziehung mit. Mücke ist Mitgründer des Schwulen Museums Berlin, für das er bis heute tätig ist.
Der Sänger, Produzent, Komponist und Theaterintendant Peter Plate bildete mit AnNa R., der in diesem Jahr verstorbenen Andrea Neuenhofen (MANNSCHAFT berichtete), das Duo Rosenstolz. Rosenstolz war eine der bedeutendsten Musikformationen Deutschlands und ist untrennbar mit Berlin verbunden. Ihre Lieder thematisierten das Lebensgefühl und die Vielfalt Berlins und trugen somit zur kulturellen Identität der Stadt bei. Plates erfolgreiche Musicals «Ku‘damm 56» und «Ku‘damm 59» haben internationales Publikum nach Berlin gezogen.
Bereits 2011 hatten Peter Plate und AnNa R. das Bundesverdienstkreuz erhalten, überreicht durch den damaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit – und zwar für das «ehrenamtliche Engagement im Kampf gegen HIV und Aids».
Peter Plate schrieb auf Instagram zu der neuerlichen Ehrung: «Die Nachricht, dass ich den Verdienstorden des Landes Berlin erhalten soll, erfüllt mich mit stiller Dankbarkeit. Mein Leben lang habe ich versucht, in Liedern und Musicals auszudrücken, was Worte allein oft nicht vermögen: Gefühle, die uns verbinden.
Dieser Orden ist kein Preis für mich allein, sondern ein Echo all der Stimmen, die meinen Weg geprägt haben: AnNa R., mit der ich Berlin in Songs gefasst habe. Und Ulf Leo Sommer, mit dem ich seit 1990 schreibe und träume – und mit dem ich heute das Theater des Westens als künstlerischer Intendant leiten darf.»
Plate weiter: «Berlin ist mein Zuhause, meine Liebe, meine Bühne. Diese Stadt – und all ihre wunderbaren schrägen Vögel – haben mir Flügel gegeben. Dafür sage ich von Herzen Danke.»
Auch geehrt wird der Musikwissenschaftler und Musiker Dietmar Maria Hegemann, ein Pionier der Berliner Techno- und Clubszene. Zu seinen Projekten zählen der erste Acid-House-Club in Berlin Ufo, der Tresor-Club und das Label Tresor Records. Das Kraftwerk Berlin wurde zum zentralen Kunstort. Seine Tresor Foundation fördert Kulturprojekte.
Die Naturwissenschaftlerin Almut Ilsen war 1982 Mitgründerin der sich gegen die Militarisierung der DDR richtenden Gruppe «Frauen für den Frieden». 1989 war Almut Ilsen an der Gründung des EWA Frauenzentrums in Prenzlauer Berg beteiligt. Das Projekt gilt als Aufbruch einer neuen, SED-unabhängigen Frauenbewegung, über die Almut Ilsen auch publiziert.
War dieser Guinness-Erbe wirklich schwul? Die neue Netflix-Serie bürstet die Geschichte der irischen Bierbrauerdynastie gegen den Strich (MANNSCHAFT berichtete).
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