Kiew erlebt ersten Pride-Marsch seit Kriegsbeginn
Die Demonstration soll unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden
In Kiew will die LGBTIQ-Community für den Kiew-Pride-Marsch am Sonntag durch die Strassen ziehen – das erste Mal seit Kriegsbeginn. 500 Teilnehmer*innen werden erwartet.
Am 24. Februar 2022 marschierten russische Truppen in die Ukraine ein. Zwei Jahre dauert der Krieg schon an. Ein Ende des Konflikts ist nicht absehbar. Deshalb herrschen in Kiew höchste Sicherheitsmassnahmen. Ursprünglich wollte man den Kiew-Pride-Marsch unterirdisch abhalten – in den U-Bahnen. Doch der Stadtrat verweigerte das Vorhaben, so The Kyiv Independent.
Die nun festgelegte Marsch-Route in den Strassen der Stadt kennen nur die Polizei und angemeldete Teilnehmer*innen. Die Demonstration soll in unmittelbarer Nähe zu Schutzräumen stattfinden, falls es zu einem Luftalarm kommt. Das Motto lautet «Vereint für Gleichheit und Sieg». Der Kiew-Pride-Marsch soll am Sonntag stattfinden.
Anna Sharyhina, Vorsitzende des Kiew-Pride-Vorstands, betonte, wie wichtig es sei, den diesjährigen Marsch trotz der Risiken in Kiew abzuhalten. Sie sagte:
«Wir haben eine starke Gemeinschaft von LGBTIQ-Militärangehörigen. Nicht alle von ihnen sind offen, aber diejenigen, die offen sind, werden auch zum Marsch kommen. Wir wollen den Ukrainer*innen und der Welt zeigen, dass es in der Ukraine LGBTIQ-Militärangehörige gibt.»
Unterdessen erklärte der Oberste Gerichtshof in Russland am 30. November 2023 die internationale LGBTIQ-Bewegung zu einer «extremistischen Organisation» und verbot alle ihre Aktivitäten (MANNSCHAFT berichtete). Menschen, die LGBTIQ-Symbole in der Öffentlichkeit zeigen, können nun wegen Extremismus verhaftet werden.
Mehr: Kevin Spacey: Ich verliere mein Haus und habe Millionen-Schulden (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
Schweiz
Curdin Orlik und Pink Cross lancieren Pride-Kampagne
Mit dem Slogan «Speak up. Fight back!» ruft Pink Cross die Community zum Einsatz gegen Queerfeindlichkeit auf. Prominentes Aushängeschild: Curdin Orlik.
Von Newsdesk Staff
LGBTIQ-Organisationen
Pride
Queerfeindlichkeit
Ungarn
Pride-Verbot: 20 EU-Länder erhöhen den Druck auf Ungarn
20 EU-Staaten stellen sich klar gegen Ungarns Pride-Verbot. Auch Deutschland verschärft den Ton Richtung Budapest – und bringt einen möglichen Entzug der Stimmrechte ins Spiel.
Von Newsdesk/©DPA
News
Österreich
Pride
Deutschland
Feiern
«Pride ist kein Partyhut»: Regenbogenparade deutlich politischer
Die Regenbogenparade wird in diesem Jahr am 14. Juni durch die Stadt führen. Das Motto lautet: «Unite in Pride».
Von Newsdesk Staff
Politik
Österreich
Pride
Italien
«Historisches» Urteil in Italien stärkt Rechte von Regenbogenfamilien
Das italienische Verfassungsgericht hat ein wichtiges Urteil gefällt, das die Rechte von LGBTIQ-Eltern deutlich stärkt.
Von Newsdesk Staff
LGBTIQ-Rechte
News
Lesbisch
Regenbogenfamilie
Justiz