Hass auf LGBTIQ als «Türöffner» – Immer mehr rechtsextreme Jugendgruppen
Glatze und Springerstiefel waren gestern, heute gibt es Insta-Videos und Gamingplattformen. Die rechtsextreme Szene wird immer jünger und moderner. Wie gross ist die Gefahr im Netz?
Sie geben sich Namen wie «Unitas Germanica», «Zollern-Jugend Aktiv» oder «Störtrupp Süd»: In Deutschland spriessen immer mehr jugendliche rechtsextremistische Gruppierungen aus dem Boden. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen vernetzen und radikalisieren sich dabei zunächst oft in sozialen Medien, wie der baden-württembergische Verfassungsschutz mitteilte. Die Zusammenschlüsse könnten grossteils als neonazistisch eingestuft werden.
«Grundsätzlich hat die rechtsextremistische Agitation im virtuellen Raum, sowohl bundesweit als auch in Baden-Württemberg, in den letzten Jahren deutlich zugenommen, insbesondere seit dem Sommer 2024», schreiben die Verfassungsschützer. Neben Demonstrationen und Kundgebungen würden die rechtsextremen Gruppen auch gemeinsame Wanderungen oder Kampfsporttrainings veranstalten. Die Sicherheitsbehörden schätzen das Gewaltpotenzial der jungen Rechtsextremist*innen als hoch ein.
Feindbilder sind etwa Menschen muslimischen Glaubens, Ausländer*innen oder Personen aus dem linken politischen Spektrum. Besonders der Kampf gegen die LGBTIQ-Community sei «eine Art Türöffner», um sich der rechtsextremistischen Szene zuzuwenden, schreibt der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) in einer Antwort auf eine Anfrage der SPD-Fraktion.
Erst am Wochenende zeigten sich Anhänger auf den Strassen Pforzheims als Gegenveranstaltung zum CSD. Motto der Veranstalter vom «Störtrupp Süd»: «Für traditionelle Werte und gegen Frühsexualisierung unserer Kinder.» (MANNSCHAFT berichtete).
Auch anderswo wächst das Problem: Thüringens Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer hatte vor wenigen Tagen bereits vor einer neuen rechten Jugendkultur und einer Turbo-Radikalisierung im digitalen Raum gewarnt.
Beschäftigte der Verwaltung des Deutschen Bundestages dürfen nicht zum Berliner CSD. Die Entscheidung sorgt für Kritik (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
«Wir tun alles, um queeren Menschen ein sicheres Leben zu ermöglichen»
Die Debatte um Regenbogenflaggen an öffentlichen Gebäuden weist auf Probleme im Alltag für queere Menschen hin. Bundeskanzler Friedrich Merz bezieht Position.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
Berlin
Kai Wegner: «Bin auch der Regierende der Regenbogenhauptstadt»
Vor dem Roten Rathaus ist die Regenbogenflagge schon von weitem zu sehen. Der Regierende Bürgermeister will damit ein Zeichen setzen: Die Fahne gehört für ihn in die Mitte Berlins.
Von Newsdesk/©DPA
News
Pride
Deutschland
Deutschland
Rekord: Rechte in Brandenburg haben Zulauf
Es gibt eine Rekordzahl von Rechtsextremisten in Brandenburg: Dies zeigt der neue Verfassungsschutzbericht. Sie zeigen sich u.a. beim CSD. Innenminister Wilke zeigt sich besorgt über mehrere Entwicklungen.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
Politik
People
Jasna Fritzi Bauer wieder solo: Katharina Zorn überrumpelt
Letzten Sommer erst machten «Tatort»-Star Jasna Fritzi Bauer und Katharina Zorn ihre Beziehung nach fünf Jahren öffentlich. Nun wurde das Aus verkündet, einseitig.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
TV
TIN
Lesbisch
Regenbogenfamilie