Grosse Trauer um Armani: Lange Schlangen an seinem Sarg
Die Mode-Legende starb im Alter von 91 Jahren
Der Sarg steht in dem Saal, in dem der Modemacher Giorgio Armani früher seine Defilees abnahm. Die Beerdigung ist für Montag in kleinem Kreis geplant. Danach soll das Testament eröffnet werden.
Mehrere Tausend Menschen haben Abschied vom verstorbenen Modemacher Giorgio Armani genommen. Vor dem Firmensitz in Mailand stellten sich wieder viele Trauernde an, um sich am Sarg zu verneigen. Die Schlange ist noch länger als am Samstag, als dazu erstmals Gelegenheit war. Der verschlossene Sarg ist in dem Raum aufgestellt, in dem Armani seine Kollektionen zeigte. Der Italiener war am Donnerstag mit 91 Jahren gestorben (MANNSCHAFT berichtete).
Die Beisetzung soll am Montagnachmittag in kleinem Kreis stattfinden, nur mit Familie, Freund*innen und den engsten Mitarbeiter*innen. Wo Armani seine letzte Ruhe finden wird, ist offiziell noch nicht bekannt. Vermutet wird, dass dies auf dem Friedhof der kleinen Gemeinde Rivalta sein wird, in der Nähe seines Geburtsorts Piacenza, etwa eine Autostunde von Mailand entfernt.
Armani-Geschäfte schliessen am Montag früher Aus Respekt vor seiner Lebensleistung sollen alle Armani-Geschäfte in Europa am Montag von 15.00 Uhr an für den Rest des Tages geschlossen bleiben. Der von ihm gegründete Milliardenkonzern hat Verkaufsstätten rund um die Welt.
Der Sarg steht noch bis Sonntagabend im Teatro Armani, wo der Modemacher fast immer persönlich seine grossen Modeschauen präsentierte. In diesem Sommer war er aus Gesundheitsgründen erstmals nicht mehr dabei. Armani wohnte nur einige Häuser weiter, in einer der elegantesten Strassen der Millionenstadt im Norden Italiens, der Via Borgonuovo. Seinen Konzern hatte er vor genau 50 Jahren gegründet.
Am Samstag hatten sich mehr als 6.000 Menschen am Sarg verabschiedet. Darunter war auch viel italienische Prominenz wie die Modemacherin Donatella Versace, der Fiat-Erbe John Elkann und der Komponist Ludovico Einaudi. Bei der Abschlussgala der Internationalen Filmfestspiele in Venedig erhob sich am Samstagabend der gesamte Saal, um Armani zu applaudieren. Der Italiener hatte auch zahlreiche Hollywood-Stars und -Filme ausgestattet.
Noch in diesem Monat soll in Mailand eine Ausstellung zu seinem Lebenswerk beginnen. Bei der Eröffnung wollte er eigentlich selbst dabei sein. Den Sommer hatte Armani noch in einer seiner Villen in Saint-Tropez an der französischen Côte d'Azur verbracht. Für diesen Monat hatte er sein Comeback angekündigt - daraus wurde nichts mehr. Seit einigen Monaten hatte ihm die Gesundheit zunehmend zu schaffen gemacht hatte. Im Juni und Juli musste er die Teilnahme an seinen Schauen absagen.
Der Saal, in dem der Sarg steht, ist abgedunkelt. Erleuchtet wird er von mehreren Hundert Papierlaternen. Auf einer grossen Leinwand ist neben einem grossen Foto, das Armani am Ende einer Modeschau zeigt, in italienischer Sprache zu lesen: «Das Vermächtnis, das ich hinterlassen möchte, besteht aus Engagement, Respekt und Aufmerksamkeit für Menschen und die Realität. Damit beginnt alles.» Auf dem Sarg liegt ein Strauss weisser Rosen.
Testament soll noch in diesem Monat eröffnet werden Armani gehörte jahrzehntelang zu den wichtigsten Modemachern der Welt. Nach den ersten Jahren, in denen er für andere Häuser arbeitete, gründete er Mitte der 70er Jahre mit seinem Lebenspartner Sergio Galeotti die Giorgio Armani SpA. Das war die Keimzelle eines Konzerns, der heute viele Milliarden wert ist. Das Geld kam anfangs durch Mode herein, dann auch durch Accessoires, Parfüms und Hotels.
Nach Galeottis frühem Tod 1985 gehörte das Unternehmen Armani allein. Wie es mit dem Konzern weitergeht, ist noch nicht bekannt. Der Modemacher soll aber Pläne für seine Nachfolge hinterlassen haben. Auch sein Privatvermögen wird auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. Nach italienischen Medienberichten soll nach der Beerdigung innerhalb von 14 Tagen sein Testament eröffnet werden.
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