Lederträume, Luxusdrama und Porno-Chic: Neue Doku über Gucci
Wer den Namen Gucci hört, denkt an Luxus und Reichtum. Eine Arte-Doku skizziert den Weg der Marke mit viel Glamour, aber auch so manchen Skandalen.
Von Kathrin Kühn, dpa
Gucci ist eine weltberühmte Luxusmarke - und Teil des französischen Konzerns Kering. Wie die einstige kleine Florentiner Lederwerkstatt zu einer der grössten und exklusivsten Marken der Welt avancierte, schildert eine neue Dokumentation auf Arte.
Detailverliebte Gucci-Geschichte Bekanntheit erlangte die skandalträchtige Historie der Modemarke durch Ridley Scotts glamouröses Kriminaldrama «House of Gucci». Lady Gaga spielt Patrizia Reggiani, langjährige Partnerin des Modehaus-Erben Maurizio Gucci, die einen Auftragskiller engagiert hat, um sich an ihrem untreuen Gatten zu rächen. Der hochkarätig besetzte Film mit Stars wie Al Pacino, Jared Leto und Salma Hayek arbeitet sich vor allem an der Mode und den Skandalen der 60er Jahre ab.
Die Arte-Doku dagegen skizziert chronologisch und akkurat die Entwicklung des Modelabels - spannend, aber vielleicht bisweilen etwas zu genau. Hin und wieder verliert sich der Film in Details, die vor allem Modeexperten interessieren dürften. Dem Großteil der Zuschauerschaft dagegen wird wohl insbesondere die glamouröse Zeit der 60er Jahre und der cleane 90er-Chic Tom Fords im Gedächtnis bleiben.
Der Film beginnt mit der kleinen Lederwerkstatt, die Guccio Gucci 1921 in Florenz gründete. Anfangs ist er getrieben von dem Wunsch, leichte und elegante Reisetaschen zu kreieren aus langlebigem und widerstandsfähigem Leder. Dann kommt schnell der Erfolg.
Weitere Geschäfte eröffnen, erst in Rom, später in den USA und in anderen Teilen der Welt. Auch das Sortiment wird erweitert. In den 50er Jahren gibt es erstmals Schuhe, auch Kleidung, Parfüm, Schmuck und Accessoires kommen später hinzu.
Stars, Ikonen und Supermodels Die Doku zeigt, wie mit der Expansion Geld und Ruhm kommen. Geprägt vom Stil der Jet-Setter und der Film- und Mode-Ikonen der 60er Jahre, wird Gucci zum Symbol für Klasse und Eleganz. Glamouröse Frauen tragen Gucci und setzen Standards für Luxus, so wie Schauspielstar Grace Kelly und Stil-Ikone Jackie Kennedy, Frau des 1963 ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy.
Mit dem Jahr 1993 beginnt die Ära des Designers Tom Ford. Sie geht einher mit Stars wie Madonna und Supermodels wie Kate Moss und Helena Christensen.
Ford prägt den sogenannten Porno-Chic, einen Stil aus knappen G-Strings und neuer Sexiness. Frauen sind sexy und selbstbewusst und dadurch mächtig - eine Einstellung, die der Film von Regisseur Olivier Nicklaus als zu oberflächlich kritisiert.
Doch die Glamour-Welt der Stars ist nur eine Seite von Gucci, die die Doku zeigt. Skandale machen dem Familienimperium immer wieder zu schaffen. Es wird gestritten, und zwar gerne heftig. Oft geht es um die Besitzverhältnisse. Und auch um den aufwühlenden Höhepunkt der Auseinandersetzungen: den Auftragsmord an Maurizio Gucci.
Der deutsch-französische Sender Arte zeigt den rund 50-minütigen Film «Gucci - Luxus, Lust & Drama» erstmals am Mittwoch (30. Juli) um 21.55 Uhr.
Aus dem Mord an Gianni Versace in Miami wurde eine Mini-Serie (MANNSCHAFT berichtete). Auch das Leben des schwulen Modezaren Rudolph Moshammer wurde verfilmt, mit grosser Hingabe ist Thomas Schmauser in der Titelrolle (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Musik
Kommt jetzt «Confessions» Teil Zwei? Madonna deutet Nachfolgealbum an
Sie nimmt gerade ihr 15. Studioalbum in London auf – und verschickt kryptische Meldungen auf Instagram
Von Newsdesk Staff
Kultur
People
Lust
Harry Styles bringt queere Sexualität ins Beauty-Regal
Der US-Sänger startet eine eigene Sexual-Wellness-Reihe mit Dildos, Kondomen und Gleitgel.
Von Newsdesk Staff
Musik
Kultur
People
Benedict Cumberbatch wird in Zürich geehrt
Er war nicht nur «Sherlock» und «Smaug» in der Hobbit-Trilogie: Benedict Cumberbatch ist eine feste Grösse im Filmgeschäft. Das Filmfestival von Zürich lobt den LGBTIQ-Ally in höchsten Tönen.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Schweiz
Kultur