Wo Geschlechtsangleichungen am billigsten sind
Neue Studie ermittelt die Top 10 der günstigsten Länder
Das Portal Healthnews hat diese Woche eine neue Studie veröffentlicht, mit einem Kostenvergleich für Geschlechtsanpassungen. Dabei werden die zehn für solche Operationen preisgünstigsten Länder gelistet.
Das Ergebnis des Vergleichs ist, dass derartige Operationen in der Türkei, Brasilien und in Argentinien am preisgünstigsten sind. Die drei Länder überholen damit Thailand, das lange aus Platz 1 stand und nun auf Platz 4 gerutscht ist.
Demgegenüber rangieren die USA «als die teuerste Option», mit Durchschnittskosten, die 68 Prozent über denen in der Türkei liegen, heisst es in einer Pressemitteilung.
Das Team von Healthnews habe die Webseiten von 300 Kliniken verglichen, im Durchschnitt waren es je 30 Kliniken in einem einzelnen Land. Alle Preise wurden in US-Dollar umgerechnet und zum aktuellen Umtauschkurs vom April 2024 verglichen.
«Um die besten Länder herauszufinden für geschlechtsangleichende Operationen, muss man mehreren Faktoren berücksichtigen», heisst es. «Dazu gehört neben den allgemeinen Kosten die Qualität der Gesundheitsfürsorge, aber auch die gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für trans Personen.»
Und weiter: «Die Türkei wird als bezahlbarste Option angesehen, die durchschnittlichen Kosten liegen dort bei 7‘297 US-Dollar – also deutlich niedriger als in den USA, wo die Kosten im Schnitt bei 23‘094 Dollar liegen. Aber die Akzeptanz von trans Menschen in der Türkei ist schwierig, wodurch Personen, die sich dort einer OP unterziehen wollen, diese Entscheidung überdenken könnten» (MANNSCHAFT berichtete).
In Brasilien und Argentinien liegen die durchschnittlichen Kosten demnach bei 9‘683 bzw. 10‘089 Dollar, allerdings «ist in den Ländern die Situation in Bezug trans Recht sehr unterschiedlich». Es wird darauf verwiesen, dass Argentinien seit 2012 sehr progressive trans Rechte habe, geschlechtsangleichende Eingriffe seien dort ohne vorherige ärztliche oder gerichtliche Zustimmung möglich.
In Europa ist Belgien das günstigste Land, mit durchschnittlichen Kosten von 12‘118 Euro, dort gäbe es zudem eine progressive Situation für trans Personen, ausserdem wird das Gesundheitswesen allgemein dort positiv bewertet. In der Top-10-Liste rangiert Deutschland auf Platz 7 mit Durchschnittskosten von 16‘324. Österreich und die Schweiz sind nicht Teil der Liste.
Für bestimmte Einzeloperationen biete die Türkei die niedrigsten Durchschnittspreise: 9‘755 für Phalloplastie, 10‘841 für Gesichtsfeminisierung und 5‘215 für Vaginoplastik. Zum Vergleich: In Deutschland liegen die Kosten für Phalloplastie bei 22‘768 Dollar, für Gesichtsfeminisierung bei 29‘108 Dollar.
Die günstigsten Brust-OPs bekomme man in Südkorea für 3‘118 Dollar. Argentinien wiederum biete dem Bericht zufolge die besten Preise für Brustvergrösserungen, für durchschnittlich 3‘716 Dollar. In Deutschland liegen die Kosten im Schnitt bei 7‘496 Dollar.
Der vollständige Bericht finde sich hier.
Kristen Stewart sieht «Twilight» als nicht-heterosexuelle Geschichte: «Es geht um Unterdrückung und darum, das zu wollen, was dich zerstören wird» (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Kolumne
1978 in Zürich: Als 5’000 Unterschriften queere Geschichte schrieben
1978 machte eine Aktivistin in Zürich den ersten Schritt und trug dazu bei, das Homo-Register abzuschaffen. Heute stehen trans Jugendliche erneut unter Druck. Kolumnistin Mona Gamie ruft zur Solidarität für queere Freiheit auf.
Von Mona Gamie
TIN
Mann, Frau Mona!
LGBTIQ-Rechte
USA
Nach Attentat auf Charlie Kirk: Tatverdächtiger festgenommen
Ein Student stellt Charlie Kirk eine Frage zu Schusswaffengewalt und trans Menschen, kurz darauf fiel der tödliche Schuss. Nach einem Tipp wurde nun ein Tatverdächtiger festgenommen.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Deutschland
Gesetz über Selbstbestimmung aufheben: AfD-Fraktion bringt Entwurf ein
Die öffentliche Debatte zum Selbstbestimmungsgesetz dreht sich hauptsächlich um Missbrauchsnarrative, kritisieren die Frauenhauskoordinierung, der Bundesverband Trans*, der LSVD und das Jugendnetzwerk Lambda in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Grund: Die AfD will das Gesetz abschaffen.
Von Newsdesk Staff
News
TIN
News
«Deutschland braucht Strategie gegen Wohnungslosigkeit bei LGBTIQ»
Am 11. September findet der bundesweite Tag der wohnungslosen Menschen statt. Maik Brückner, queerpolitischer Sprecher der Linke-Fraktion im Bundestag, fordert mehr Geld und zielgruppenspezifischer Strategien.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
TIN
Politik