Magnus Hirschfeld Superstar?Neues Musical über schwulen Pionier
Das Leben des Sexualwissenschaftlers wird von Drag-Aktivist*innen kritisch beleuchtet
In Berlin geht Ende April ein neues Drag-Musical mit dem Titel «Magnus Hirschfeld Superstar» in Premiere.
Die meisten Musicalfans werden den Welterfolg «Jesus Christ Superstar» von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice kennen. Das von Rock-Klängen durchzogene Stück aus den frühen 1970er Jahren wird im September auch in Berlin neu inszeniert von der Komischen Oper gezeigt – im Hangar des Flughafen Tempelhof. Also in XXL-Format.
Derweil eschien in den USA kürzlich eine nur mit FLINTA besetzte Version von «Jesus Christ Superstar» auf CD, die das Rock-Werk feministisch neu interpretiert, bleibt Berlin besetzungstechnisch eher brav und übertrug die Regie an den Chef der Zürcher Oper, Andreas Homoki.
Ironischer Kommentar
Dem halten nun die Drag-Persönlichkeiten Brigitte Skrothum, Fitim Qenaj, Ludwig Uebe, Marcella Midnight und Olga Wodka in der Berliner Lokalität «Zum schmutzigen Hobby» etwas radikal Queeres entgegen und erheben den Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld zum alternativen Superstar. Was allerdings auch als ironischer Kommentar auf die Heldenverehrung Hirschfelds in Teilen der Community gesehen werden kann.
Zur Erinnerung: Der Berliner Senat hatte letztes Jahr über seinen Queer-Beauftragten Alfonso Pantisano einen offiziellen Gedenktag für Hirschfeld am 14. Mai ins Leben gerufen. Dieser sorgte für viele Diskussionen.
Tamtam und aufgetakelte Erinnerungen
Zum neuen Musical heisst es nun in einer offiziellen Ankündigung: «Magnus Hirschfeld ist tot. Freunde und Weggefährten des berühmten Sexualwissenschaftlers finden sich zur Beerdigung ein. Mit grossem Tamtam, riesigen Hüten und ihren noch aufgetakelteren Erinnerungen lassen sie das Leben ihres Mentors, Liebhabers und Zeitgenossen Revue passieren.»
Und weiter zu «Magnus Hirschfeld ein Queerer Pionier.»: «Über sein Erbe lässt sich streiten – wollte er Homosexuellen helfen oder sie heilen? Ist das Wissenschaft oder kann das weg, fragen wir uns und das Publikum.»
Premiere des voraussichtlich sehr trashigen Stücks ist am 25. April. Es folgen weitere Vorstellungen bis zum 23. Mai, also rund um den Hirschfeld-Gedenktag herum. Es gibt auch eine Aufführung am 14. Mai!
Weitere Details finden sich hier.
Wie es scheint, ist die besonders bei Queers beliebte Bernice Frankel – besser bekannt als Bea Arthur aus den «Golden Girls» – das neueste Opfer des Kampfes der Trump-Administration gegen «Diversity, Equity and Inclusion» (MANNSCHAFT berichtete).
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