Neue Doku: Trans und religiös – wie geht das zusammen?
Demnächst im ORF
Trans und religiös - geht das zusammen? Und wenn ja: wie? Dieser Frage gehen Fritz Kalteis und Amelie Sztatecsny in der neuen «Kreuz und Quer»-Doku nach.
Angesichts des Wahlsieges von Donald Trump ist eine weitere Radikalisierung konservativer Kreise in Hinblick auf das Thema Transidentität und Tansgeschlechtlichkeit sehr wahrscheinlich. Er wolle Schluss machen mit dem «Transgender-Irrsinn», kündigte er schon an (MANNSCHAFT berichtete).
Elon Musk behauptet schon jetzt, der «Woke-Virus» habe sein Kind Sohn getötet, weil es sich als trans geoutet hat und heute als Frau lebt (MANNSCHAFT berichtete).
Der Vatikan sieht geschlechtsangleichende Operationen als nicht mit der Würde des Menschen vereinbar. Wie also schaffen es also trans Personen, die sich selbst auch als religiös verstehen, ihre Identität und ihren Glauben unter einen Hut zu bekommen, während sie von ihren Kirchen oft nichts als Ablehnung erfahren?
Das ergründet die 45-minütige Dokumentation etwa am Beispiel des katholischen Religionslehrers Theo Schenkel, der als trans Mann von seiner Kirche nicht als Mann anerkannt wird und lange um seine berufliche Zukunft fürchten musste. Die trans Frau Claudia Marlen Schröder musste ihr altes kirchliches Umfeld verlassen und sich in Wien eine neue Gemeinde suchen, die sie so annimmt, wie sie ist. Der evangelische Pfarrer Klaus-Peter Lüdtke muss angesichts der Transidentität seines eigenen Sohnes seine eigenen Einstellungen hinterfragen und dabei neue Wege finden, die Bibel für sich zu interpretieren.
«Die eigentliche Sünde ist das ungelebte Leben. Die Angst, die Depression – das kommt alles aus dem Ungelebten.»
Die studierte Theologin, Malerin und Psychotherapeuten Cornelia Kunert plädiert dafür, sich vom «Sündenbewusstsien» zu lösen, wenn es um die Fragen der eigenen Gschlechtsidentität geht. «Die eigentliche Sünde ist das ungelebte Leben. Die Angst, die Depression – das kommt alles aus dem Ungelebten. Man muss selber spüren, was will mein Leben von mir, wie bin ich gemeint?»
Kunert registriert eine steigende Nachfrage nach Beratung zum Thema Transidentität. Das habe aber keineswegs mit einem vermeintlichen «Hype» um das Thema zu tun, sondern mit einer zunehmenden Offenheit dem Thema gegenüber. Das gebe trans Personen Mut, herauszutreten und zu ihrer Identität zu stehen. Sie warnt aber auch vor voreiligen Massnahmen.
«Trans und religiös?» feiert am kommenden Dienstag (12. November) um 22:35 TV-Premiere auf ORF 2.
Historisch: Sarah McBride wurde als erste trans Frau in den US-Kongress gewählt. Sie setzt sich ein für den Schutz der reproduktiven Selbstbestimmung (MANNSCHAFT berichtete).
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