Historisch: Sarah McBride als erste trans Frau in den US-Kongress gewählt

Sie setzt sich ein für den Schutz der reproduktiven Selbstbestimmung

Sarah McBride, Delaware
(Bild: Pressefoto, Gerri Hernandez)

Die Demokratin Sarah McBride schreibt Geschichte und zieht als erste trans Frau in den US-Kongress ein. Für Schlagzeilen sorgte sie bereits bei den Wahlen vor vier Jahren.

Mit einer möglichen Rückkehr von Donald Trump als Präsident dürften die nächsten vier Jahre düster aussehen für Trans-Rechte in den USA. Für einen Lichtblick sorgte die Demokratin Sarah McBride: Als erste trans Frau wurde sie als Abgeordnete in den US-Kongress gewählt. Sie gewann den einzigen Sitz des Bundesstaats Delaware.

McBride setzte sich mit 57,8 Prozent der Stimmen gegen ihren republikanischen Gegener John Whalen III durch, wie NBC News und die New York Times berichteten. Es ist nicht das erste Mal, dass die 34-Jährige für Schlagzeilen sorgt. 2020 wurde sie als erste trans Frau in den Senat von Delaware gewählt (MANNSCHAFT berichtete).

In einem Statement bedankte sich McBride bei den Wähler*innen in Delaware und betonte die Werte, für die sie kämpfen wolle: «Delaware hat eine klare Botschaft gesendet, dass wir ein Land sein müssen, das die reproduktive Freiheit schützt, bezahlte Elternzeit und erschwingliche Kinderbetreuung für alle Familien garantiert, Wohnraum und Gesundheitsversorgung für alle sicherstellt und eine Demokratie ist, die gross genug für uns alle ist.»

Neben einem bezahlbaren Gesundheitswesen und einem Schutz der reproduktiven Selbstbestimmung setzte sich McBride in ihrem Wahlkampf auch für eine Erhöhung des Mindestlohns ein. Während ihrer Zeit im Senat von Delaware war sie massgeblich an der Einführung einer bezahlten Familien- und Krankenzeit beteiligt.

Nach ihrem Wahlsieg wandte sie sich mit einer bewegenden Ansprache an ihre Anhänger*innen, die auch als Anspielung auf die Wahlerfolge von Donald Trump verstanden werden kann. Sie erinnerte an ihren verstorbenen Ehemann Andy Cray, der 2014 an Krebs verstarb und sprach über die Bedeutung von Hoffnung. Die «Meine Zeit mit Andy hat mir gezeigt, dass Hoffnung nur dann Sinn ergibt, wenn man sich Herausforderungen stellt», sagte sie. «Auch wenn es in der heutigen Zeit manchmal schwerfällt, hoffnungsvoll zu bleiben, dürfen wir nicht vergessen, dass wir alle von scheinbar unmöglichen Veränderungen profitieren.»

Obwohl das Wahlergebnis noch nicht endgültig feststeht, hatte sich Donald Trump schon früh zum Sieger der US-Präsidentschaftswahl erklärt (MANNSCHAFT berichtete). «Es ist ein politischer Sieg, wie ihn unser Land noch nie erlebt hat», sagte er bei einem Auftritt vor Anhängern im Bundesstaat Florida, nachdem der Sender Fox News ihn im Alleingang als Gewinner und damit als künftigen Präsidenten ausgerufen hatte. Andere Sender und die Nachrichtenagentur AP folgten dem zunächst nicht.

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