++ CSD-Werbeplakate angezündet ++ Berliner Stadtfest gestartet ++
Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 16. Juli.
++ CSD-Werbeplakate angezündet ++
Unbekannte haben am Freitag in der Stuttgarter Innenstadt zwei Plakate angezündet, auf denen für die CSD‐Kulturwochen im Juli geworben wird. Wie die Polizei mitteilte, wurde in der Nacht zuerst ein brennendes Plakat entdeckt und dieses von Polizeibeamten gelöscht. Wenig später brannte in der Nähe ein weiteres der Werbeplakate der Stuttgart Pride. Der Staatsschutz ermittelt.
++ 30. Lesbisch-schwules Stadtfest in Berlin ++
Beim 30. lesbisch-schwulen Stadtfest rund um den Nollendorfplatz im Stadtteil Schöneberg werden am Samstag und Sonntag Zehntausende Besucher*innen erwartet. Das Motto lautet: «Gleiche Rechte für Ungleiche! Weltweit!»
Nach Angaben der Veranstalter*innen gewährt ein grosses Spektrum queerer Projekte, Vereine und Organisationen Einblick in ihre Arbeit. Behörden und Unternehmen präsentieren sich als weltoffene Arbeitgeber*innen. Und natürlich wird gefeiert und Party gemacht, allein sechs Bühnen bieten Unterhaltung von früh bis spät. Restaurants und Bars im Regenbogenkiez freuen sich auf Gäste. Zu den Besuchern des Festes gehört auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Die grosse Parade zum Christopher Street Day findet dann am 27. Juli statt. (dpa)
++ Köln gegen Judenhass ++
Zum CSD haben antizionistische und links-autoritäre Gruppen ihre – gegenüber der Demonstrationsleitung nicht angemeldete – Teilnahme an der Demo angekündigt und reklamieren einen «revolutionären Block» für sich, u.a. unter dem Slogan No Pride in Genocide. Laura Berger für das Bündnis gegen Antisemitismus Köln warnt davor, dass «diese Gruppen mit aggressiven und einseitigen, israelfeindlichen Stellungnahmen und antisemitischer Bildsprache versuchen die CSD-Demo für ihre Propaganda zu missbrauchen».
Berger weiter: «Wenn antizionistische und israelfeindliche Gruppen nun gegen ein vermeintliches ‚Pinkwashing‘ beim CSD aufrufen, Israel faktenwidrig als ’siedlerkoloniales Projekt‘ bezeichnen und fordern, ‚Palästina ganz zu befreien‘, dann droht die CSD-Demonstration an dieser Stelle zur Plattform der Propaganda (nur vermeintlich) ‚pro-palästinensischer‘ Akteure zu werden.» Im äussersten Fall müsse mit entsprechenden Störaktionen gegenüber dem CSD gerechnet werden. Vereinfachungen könnten weder der Komplexität des Nahost-Konflikts gerecht werden, noch trügen sie zu einer vernünftigen Kritik von Diskriminierung und Minderheitenfeindlichkeit bei, so Berger. Darunter litten letztlich nicht nur ganz konkret Jüd*innen, die sich die Frage stellen müssen, ob und wie sie am CSD teilnehmen können, sondern auch weitere marginalisierte Gruppen: Dass die «Befreiung Palästinas» auch zum Ende der Queerfeindlichkeit in Palästina führen würde, sei eine Illusion.
++ Fabian Grischkat wird ausgezeichnet ++
Der Hamburg Pride e.V. zeichnet den Aktivisten und Influencer Fabian Grischkat mit dem Ehren-Pride-Award 2024 aus.
Grischkat hatte sich im Juni 2024 die Markenrechte an dem Begriff «Stolzmonat» gesichert – und so einen Kampfbegriff der rechten Szene für die LGBTIQ-Community zurückerobert, heisst es in einer Pressemitteilung. Grischkat werde die Auszeichnung im Rahmen der Pride Night, der offiziellen CSD-Eröffnung, am 27. Juli auf Kampnagel entgegennehmen.
++ Aufnahmeprogramm Afghanistan soll weitergeführt werden ++
Anlässlich der Diskussion um die Weiterführung des humanitären Bundesaufnahmeprogramms für Afghanistan erklärt Sven Lehmann, Queer-Beauftragter der deutschen Bundesregierung: «Ich erwarte vom Bundesinnenministerium und Auswärtigen Amt, dass das Aufnahmeprogramm für Afghanistan fortgesetzt und auskömmlich finanziert wird.»
Und weiter: «In Afghanistan gehören LSBTIQ* zu den besonders vulnerablen Gruppen und schweben täglich in Lebensgefahr. Seit der Machtübernahme durch die Taliban hat sich die Lage dramatisch verschärft. LSBTIQ* drohen brutale Folter und Ermordung. Eine Flucht in die Nachbarländer Pakistan oder Iran ist ebenfalls keine Alternative, denn auch dort kann für Homosexualität die Todesstrafe verhängt werden» (MANNSCHAFT berichtete).
Darum sei es so wichtig gewesen, dass die Bundesregierung das im Koalitionsvertrag vereinbarte humanitäre Aufnahmeprogramm für besonders gefährdete Menschen aus Afghanistan auf den Weg gebracht habe.
++ Bangen um Oberdorfs Knie ++
Die grosse Sorge um Lena Oberdorf überschattet bei den deutschen Fussballerinnen die Vorfreude auf die Olympischen Spielen. Der Schock-Moment beim 4:0 gegen Österreich, als sich die Neuverpflichtung des FC Bayern offenbar schwer am rechten Knie verletzte, nahm alle im DFB-Tross in Hannover mit. «Ich hoffe und ich bin auch dazu bereit, eine Nacht zu beten, dass es jetzt nichts Gravierendes ist und dass wir sie vielleicht doch mit zu Olympia kriegen», sagte Bundestrainer Hrubesch.
Ein Ausfall der zentralen Mittelfeldspielerin wäre ein schwerer Schlag für die Frauen-Auswahl. Es würde «verdammt weh tun», sagte Hrubesch. Oberdorfs Weltklasse und Wucht hat praktisch niemand Nationalteam, das am Sonntag gen Frankreich aufbricht und am Donnerstag darauf in Marseille auf den ersten Vorrundengegner Australien trifft. Die offen lesbische Kickerin wurde am Mittwoch nach München gebracht, wo eine Kernspintomographie und andere Untersuchungen vorgenommen werden sollen. (dpa)
++ Divers-Einträge in Hamburg vervierfacht ++
Seit gut fünf Jahren können Menschen in Deutschland ihr Geschlecht bei den Behörden mit «divers» angeben. In Hamburg haben noch nicht viele davon Gebrauch gemacht, aber die Zahlen steigen. Seit Einführung hat sich die Zahl der Menschen mit entsprechendem Eintrag in Hamburg fast vervierfacht. Mit Stand 31. Dezember vergangenen Jahres waren in Hamburg 967.423 männliche, 996.558 weibliche und 40 diverse Menschen gemeldet.
Das geht aus der Senatsantwort auf eine schriftliche Anfrage der AfD-Fraktion hervor. Der Anteil der diversen Menschen an der Gesamteinwohnerzahl lag damit bei 0,002 Prozent. Laut früheren Anfragen aus gab es Ende 2019 nur elf «divers»-Einträge im Hamburger Melderegister. 2020 waren es demnach 14, ein Jahr später 22 und Ende 2022 31 entsprechende Einträge. (dpa)
++ Homophober Übergriff in Berlin ++
In Berlin-Neukölln wurden am Dienstag zwei Männer angegriffen. Ein 35-Jähriger und ein 43-Jähriger meldeten der Polizei, dass sie gegen 17.45 Uhr in der Grünanlage im Weichselpark von einem Mann angegriffen wurden. Das Paar soll in dem Park gemeinsam mit Freunden auf einer Decke gesessen haben, als der Mann auf die beiden zugegangen sein, sie homophob beleidigt sowie auf den Kopf des 35-Jährigen und auf den Rücken des 43-Jährigen eingetreten habe.
Die Angegriffenen erlitten leichte Verletzungen. Einsatzkräfte nahmen den 45-jährigen mutmasslichen Täter anschliessend im Park fest. Eine freiwillige Atemalkoholkontrolle des Angreifers ergab einen Wert von etwa 2,9 Promille. Eine Richterin ordnete eine Blutentnahme bei dem 45-Jährigen an. Nach erkennungsdienstlicher Behandlung wurde der Tatverdächtige wieder auf freien Fuss gesetzt. Die Ermittlungen des Polizeilichen Staatsschutzes des Landeskriminalamtes wegen Beleidigung und Körperverletzung dauern an.
++ Köln erwartet 1 Mio. Zuschauer*innen ++
Hunderttausende Menschen werden am kommenden Wochenende zum Christopher Street Day erwartet. Höhepunkt ist die CSD-Parade am Sonntag (21. Juli). Bei der Demonstration wollen rund 250 Gruppen mit etwa 60’000 Teilnehmer*innen durch die Innenstadt ziehen. Die Veranstalter*innen erwarten wie in den vergangenen Jahren mehr als eine Million Zuschauer*innen. Der Kölner CSD gilt als eine der grössten Veranstaltungen der LGBTIQ Community in Europa. Das Motto lautet: «Für Menschenrechte. Viele. Gemeinsam. Stark».
Bereits ab Freitagabend feiert die LGBTIQ-Community den «Cologne Pride» mit einem grossen Strassenfest in der Altstadt. Neben Info-Ständen gibt es drei Tage lang auf mehreren Bühnen Talkrunden, Reden und Musik. Zahlreiche Künstler*innen treten auf, darunter die Band Tokio Hotel und der Schweizer ESC-Star Nemo (MANNSCHAFT berichtete). Insgesamt werden nach Angaben der Organisatoren 70 Stunden kostenloses Programm geboten. (dpa)
++ Verbaler Angriff in Frankfurt ++
Zwei queere Jugendliche wurden am Sonntagabend in der Frankfurter Innenstadt verbal angegriffen. Sie suchten Hilfe bei einer Polizeistreife. Die Täter*innen wurden festgenommen. Es handelte sich um zwei 16-Jährige, so der Rhein Main Verlag.
Die Erziehungsberechtigten wurden gerufen und die mutmasslichen Täter*innen wurden erst nach Rücksprache mit den Eltern entlassen. Gegen die 16-Jährigen wurde ein Platzverweis ausgesprochen. Der Staatsschutz Frankfurt hat die Ermittlungen aufgenommen.
++ HIV-Wissenschaft trifft Kunst ++
Für dieses Projekt haben Kunst und Wissenschaft zusammengearbeitet. Die beteiligten Künstler*innen leben mit HIV. Die Wissenschaftler*innen widmen sich der HIV-Forschung. Herausgekommen ist die Ausstellung «HIV-Wissenschaft als Kunst». Sie zeigt 12 Original-Arbeiten, die von den Künstler*innen und Wissenschaftler*innen gemeinsam geschaffen wurden. Bahnbrechende wissenschaftliche Forschung wird in Skulpturen, Gemälden, Mode und Fotografie wiedergegeben.
Die Ausstellung «HIV-Wissenschaft als Kunst» kann vom 22. bis zum 25. Juli besucht werden. Veranstaltungsort ist das Brainlab in München.
Wir hätten da noch eine Frage:
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