Filmklassiker «Pride» wird zum Musical umgewandelt

Das National Theatre in London gab seine Pläne bekannt

«Pride» (2014)
Szene aus dem Film «Pride» von 2014 (Bild: 20th Century Fox,Pathé)

Der britische Queer-Cinema-Klassiker wird überarbeitet und mit Musik neu auf die Bühne gebracht.

Der Film aus dem Jahr 2014 basiert auf der wahren Geschichte von «Lesbians and Gays Support the Miners», als queere Aktivist*innen in den 1980er Jahren streikende Bergarbeiter in Südwales unterstützten. Die Hauptrollen spielten George MacKay, Bill Nighy, Imelda Staunton und Andrew Scott. Das Drehbuch stammte von Scotts damaligem Lebenspartner Stephen Beresford.

Diese Woche hat das National Theatre in London angekündigt, eine Musical-Adaption des Films herauszubringen.

«Leuchtturm der Menschlichkeit»

Der ursprüngliche Filmregisseur Matthew Warchus wird dafür erneut mit Beresford zusammenarbeiten. Christopher Nightingale, Josh Cohen und DJ Walde haben die Musik für das Musical komponiert, heisst es, das erstmals im Sherman Theatre in Cardiff aufgeführt werden soll, als eine Art Preview. Ein Premierentermin wurde allerdings noch nicht bekannt gegeben.

«Das National Theatre ist ein Leuchtturm der Kreativität, Menschlichkeit und Möglichkeiten», heisst es von Seiten der NT-Pressestelle. «Es birgt die Geschichten so vieler Menschen, die diesem Ort so viel Bedeutung verliehen haben. Dies ist erst der Anfang, ein Vorgeschmack auf das, was kommt, der Beginn eines neuen Kapitels.»

In der Vergangenheit hatte das berühmte NT schon viele grosse LGBTIQ-Projekte auf die Bühne gebracht, u. a. eine mit Superstars besetzte Neuproduktion des momumentalen Aids-Dramas «Angels in America», zuletzt eine betont queere Adaption der Oscar-Wilde-Komödie «The Importance of Being Earnest» mit «Sex Education»-Star Ncuti Gatwa in der Hauptrolle (MANNSCHAFT berichtete).

Das NT ist auch für seine Musicalproduktionen berühmt, die sich oftmals im kommerziellen West-End-Umfeld behaupten können und in Einzelfällen sogar an den Broadway transferierten.

Der Film «Pride» wurde gelobt, dass er die wahre Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Communitys in schwierigen Zeit auf die Leinwand brachte (Aids vs. Massnahmen der Thatcher-Regierung), dabei zeigte der Film, wie sich die ausgegrenzten Gruppen gegenseitig solidarisch unterstützen.

Hauptdarsteller Andrew Scott betonte 2014, es sei kein «gay film», also kein schwul-lesbischer Film, sondern einer, der «von Menschlichkeit» handle.

Über 400 Personen aus der Film- und Fernsehbranche haben nach dem jüngsten Urteil des Obersten Gerichtshofs in England zu trans Menschen einen offenen Brief an die britische Film- und TV-Branche unterzeichnet (MANNSCHAFT berichtete).

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