Das sind die queeren Serienhighlights im April
Von Eskapismus pur über queere Remakes bis zu spannenden Fortsetzungen
Auf was können wir uns im kommenden Monat besonders freuen? Unser Serienjunkie hat seine Tipps zusammengestellt und spricht LGBTIQ-Empfehlungen aus, die grosse Gefühle ebenso wie viel Action versprechen.
#Hotel Portofino
Kann es überhaupt zu früh im Jahr sein, um sich über Urlaub Gedanken zu machen? Wie wäre es mit der Amalfi-Küste, gleich Anfang April? Am 8. April hat das Period-Drama «Hotel Portofino» seine Free-TV-Premiere bei One.
Worum geht’s? In den 1920er Jahren, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, erfüllt sich die britische Lady Ainsworth (Natascha McElhone) einen Traum und eröffnet ein kleines Luxushotel an der italienischen Riviera. Dort soll eine reiche Klientel zur Sommerfrische einkehren und das gute Wetter geniessen.
Mit vor Ort sind auch Lady Ainsworths Kinder, Tochter Alice und Sohn Lucien (Oliver Dench), der während des Krieges ein schweres Trauma erlitten hat. Schnell muss die britische Aristokratin lernen, dass es nicht so einfach ist, ein Hotel mit mehreren Bediensteten zu leiten. Zumal ihr auch ein faschistischer Lokalpolitiker das Leben schwer macht.
Von Beginn an wird auch eine queere Storyline erzählt. Zu den Hotelgästen gehört auch Anish (Assad Zaman), der beste Freund von Lady Ainsworths Sohn, der mit ihm im Krieg gedient hat und heimlich Gefühle für ihn hegt. «Hotel Portofino» ist Eskapismus pur und im Grunde ein Klon der Erfolgsserie «Downton Abbey». Dank der charismatischen Darsteller und der tollen Kulisse (gedreht wurde allerdings in Kroatien) aber wirklich sehenswert und unterhaltsam.
#The Handmaid’s Tale
Weniger zimperlich und verkitscht dürfte es hingegen in der sechsten und finalen Staffel der Serie «The Handmaid’s Tale» zugehen, die zeitgleich zur US-Premiere ab 8. April wöchentlich bei Magenta zu sehen ist. Schon früh hat sich die dystopische Dramaserie von Margaret Atwoods Romanvorlage emanzipiert.
Es wird also spannend zu sehen sein, wie die Geschichte der ehemaligen Magd June (Elisabeth Moss) endet und, ob die Tage des Staates Gilead, in dem Frauen versklavt und zu Gebärmaschinen degradiert werden, endgültig gezählt sind. Auch die Geschichte von Junes bester Freundin, der lesbischen Moira (Samara Wiley) wird weitererzählt. Ihr war vergleichsweise früh die Flucht aus Gilead gelungen. Zwar endet die Serie mit der sechsten Staffel, ein Spin-Off namens «The Testaments» ist aber schon in Arbeit.
#School Spirits
Stell‘ dir vor, du musst an dem Ort, an dem du gestorben bist, die Ewigkeit verbringen. Im Falle von Maddie (Peyton List) ist das ausgerechnet ihre High School. Muss sie jetzt für immer die Schulbank drücken? Zum Glück gibt es da noch den schwulen Charlie (Nick Pugliese), der ebenfalls durch die Schulflure spukt und Maddie zeigt, worauf es im Leben nach dem Tod ankommt.
Gemeinsam versuchen die beiden herauszufinden, warum und auf welche Weise Maddie überhaupt ums Leben gekommen ist. Doch je näher sie einer Antwort kommen, desto mehr Lügen und Geheimnisse aus Maddies altem Leben decken sie auf. Am Ende der ersten Staffel hat Maddie zwar erfahren, was mit ihr passiert ist, sitzt allerdings noch immer im Jenseits fest. Die zweite Staffel des übernatürlichen Teen-Dramas «School Spirits» ist ab dem 11. April bei Paramount+ zu sehen.
#The Last of Us
Ab dem 14. April geht es bei Sky/Wow endlich auch hierzulande mit «The Last of Us» weiter. Die überaus erfolgreiche Videospiel-Adaption dürfte wohl für viele eines der Serien-Highlights des Jahres sein. Neben Augenschmaus Pedro Pascal (MANNSCHAFT berichtete) ist auch wieder die nichtbinäre Bella Ramsey als lesbische Ellie mit von der Partie. Beide kämpfen sich weiterhin durch eine postapokalyptische Welt und müssen sich nicht nur Horden von zombieähnlichen Kreaturen, sondern auch feindlich gesinnten Menschen und Militärs erwehren.
Im Trailer zur zweiten Staffel sah es allerdings so aus, als bliebe für Ellie neben der ganzen Action auch endlich etwas Zeit für grosse Gefühle. Wie in den Games hat sie hat ein Auge auf Dina geworfen, die in den neuen Folgen von Schauspielerin Isabela Merced verkörpert wird. Ebenfalls neu dabei ist auch Catherine O’Hara («Schitt’s Creek»), die eine noch nicht näher charakterisierte Rolle übernehmen wird. Die Vorfreude ist gross, auch wenn die Fans skeptisch sind, wie die Handlung des zweiten Videospiels in nur sieben Episoden erzählt werden soll. Und auch Showrunner Craig Mazin deutete bereits an, dass die Handlung der Videospiels-Fortsetzung vermutlich staffelübergreifend erzählt werden wird. Fest steht indes, dass die Handlung ganze fünf Jahre nach dem Ende der ersten Staffel einsetzt.
#Mid-Century Modern
Ein queeres Monatshighlight dürfte wohl auch die neue Comedy-Serie «Mid-Century Modern» werden, die ab dem 18. April kurz nach dem US-Start auch hierzulande bei Disney+ zu sehen sein wird. Die Serie erzählt von drei schwulen Freunden in bestem Alter, die – ausgelöst durch einen Todesfall im Freundeskreis – beschliessen, ihren Lebensabend gemeinsam in einer WG und im sonnigen Palm Springs zu verbringen.
«Die zehnteilige Comedy ist hochkarätig besetzt und wird von keinem geringeren als dem schwulen Serienmacher Ryan Murphy produziert»
Robin Schmerer, Journalist
Kein Wunder, dass die Sitcom schon vorab als «schwules Golden Girls» bezeichnet wird (MANNSCHAFT berichtete). Mit Matt Bomer («Fellow Travelers»), Nathan Lane («The Birdcage») und Nathan Lee Graham («Zoolander») ist die zehnteilige Comedy hochkarätig besetzt und wird zudem von keinem geringeren als dem schwulen Serienmacher Ryan Murphy produziert. Die Schauspieler verrieten bereits, dass auch ihre Rollen durchaus Parallelen zu den «Golden Girls» aufweisen.
Wie im Serien-Vorbild stehen auch bei «Mid-Century Modern» Zusammenhalt und die Bedeutung selbstgewählter Familien im Zentrum der Handlung. Nathan Lane hat bei mir schon als Pepper in «Modern Family» für zahlreiche Lacher gesorgt. Beim queeren «Golden Girls» schaue ich daher auf jeden Fall rein.
Wie es scheint, ist die besonders bei Queers beliebte Bernice Frankel – besser bekannt als Bea Arthur aus den «Golden Girls» – das neueste Opfer des Kampfes der Trump-Administration gegen «Diversity, Equity and Inclusion» (MANNSCHAFT berichtete).
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