«Xposed»: Queeres Filmfest in Berlin wird volljährig

Diesjähriger Fokus ist das Thema Trauer

Szene aus «Fluidø» (Bild J.Jackie Baier)
Szene aus «Fluidø» (Bild J.Jackie Baier)

Das «Xposed» Queer Film Festival Berlin geht in die 18. Runde. Grosses Thema in diesem Jahr ist der Umgang mit Trauer.

Vom 30. Mai bis 2. Juni lädt das Moviemento in Berlin-Kreuzberg wieder zum queeren Filme schauen ein. Im Programm sind in diesem Jahr 15 Langfilme und 54 Kurzfilme aus mehr als 30 Ländern. «Xposed dreht sich um Verbindung, Community und Transformation. Verlust und Trauer sind dieses Jahr dabei wiederkehrende Themen», erklären die Kurator*innen Merle Groneweg und Sarnt Utamachote.

Rituale, Performances, Essays und Schauspiel sollen Lösungsansätze für unterschiedlichste Fragen bieten. Darunter: Wie können wir als Queers für uns, aber auch in Gemeinschaft trauern? Wie verbinden wir uns tiefer mit uns selbst, mit unseren Liebsten und der Welt um uns herum?

Ziel sei es, einen Raum für Austausch zu schaffen. Globale wie lokale Ereignisse, von denen die queere Community direkt betroffen ist, werden unterschiedlichst aufgegriffen, Filmemacher*innen teilen ihre Geschichten und Visionen, während das Publikum eingeladen wird zuzuschauen, zuzuhören und mitzufühlen.

Als erster Langfilm des diesjährigen Line-ups ist «Levante» («Power Alley») von der in Berlin lebenden Filmemacherin Lillah Halla. Darin wird die Geschichte der leidenschaftlichen und talentierten Sophia erzählt, die in einem konservativen Vorort Brasiliens lebt. Als sie sich entscheiden muss, wo ihre Zukunft hinführt, stellt sich ihr Viertel gegen sie, kommt die Frage auf, wie sie sich am besten schützen kann und möchte.

Ebenfalls im Programm ist der im Post-Aids-Zeitalter angesiedelte Film «Fluidø». In einer Zukunft mit neuen, geschlechtsspezifischen Viren, sind Drogen und Sex begehrte Waren – und rufen eine neue gesellschaftliche Bewegung hervor, in der die Regierung ihre Macht ausspielt.

Weiter steht der Film «Queendom» im Festivalkalender, aber auch die dokumentierende Arbeit «Avant-Drag!». Erstmals in Deutschland gezeigt bietet der Film einen Einblick in das Leben von zehn Athener Drag-Performer*innen. Nach der Premiere lädt das Filmteam zur offiziellen Afterparty in der Torte Bar ein (Brusendorfer Str. 12, 12055 Berlin).

Zusätzlich zum Moviemento gibt es Vorführungen im Wolf Kino & Il Kino sowie im Babylon Kreuzberg. Zu den weiteren Highlights gehören die Verleihung des Lolly & Audience Awards 2024, das Wikipedia Edit-A-Thon für queere Experimentalfilme und ein Talk zu «Cuteness in Kunst» mit Samira Yildirim. Das komplette Programm gibt es hier.

LGBTIQ Produktionen im deutschen Fernsehen kommen oft zu kurz. Nun wird bei einigen öffentlich-rechtlichen Sendern über den Sommer der Fokus auf queeres Fernsehen gelegt (MANNSCHAFT berichtete).

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