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Wiener Dragqueen: Hetero-Frauen in Schwulen­clubs unerwünscht!

Was man in Berlin und Zürich von dieser Forderung hält

Dragqueen
Foto: Nikita Ferreira/Instagram

Die Wiener Dragqueen Nikita Ferreira schimpft über Hetero-Frauen in Schwulenclubs. Sie wüssten sich nicht zu benehmen, findet sie.

Die Dragqueen Nikita Ferreira hat in einem Video auf Instagram über Hetero-Frauen geschimpft, die in Schwulenclubs feiern gehen und sich dort nicht benehmen könnten. Die ganze Tanzfläche sei «voll mit Mädchen, die sich nicht benehmen können, die jeden Schwulen, der oberkörperfrei ist, anfassen müssen und dann auch noch Typen einladen in den Club, die hetero sind, weil sie ja keine Hetero-Männer hier haben», so Nikita, die in Wien das Public Viewing von Drag Race Germany moderiert.

Als Reaktion auf Medienberichte zu ihrem Video erklärte sie Anfang der Woche via Instagram: Es gehe nicht darum, dass Frauen nicht in Schwulenclubs dürften. Aber: Sie sollten die Ausnahme und nicht die Regel sein. «We want our safe space back again.» – Man wolle seinen Safe Space zurückhaben.

Nikita findet auch, dass Frauen keine Hetero-Männer in die Clubs mitbringen sollten. «Wenn du auf ein schwules Event gehen möchtest, das für schwule und queere Männer gedacht ist, dann halte in dieser Situation deine Fresse. Bei unseren Events stehen die schwulen Männer im Mittelpunkt.»


Die von Nikita beschriebenen Situationen habe man auch schon im Einzelnen erlebt, erzählt Marco Uhlig vom Zürcher Heaven. Dennoch gehe er persönlich anders mit dem Thema um, so Uhlig gegenüber MANNSCHAFT.

«Im Heaven sind alle Menschen willkommen, solange sie sich benehmen. Der Mix macht die Party, sag ich immer. Wir zählen einige heterosexuelle Frauen zu unseren liebsten Stammgästen und möchten auch ihnen einen Safe Space bieten.»

Uhlig räumt ein: «Leider werden explizite Orte für queere Menschen immer weniger, während das Bedürfnis für solche wiederum steigt. Dies darf aber kein Grund sein, andere Menschen auszuschliessen. Wenn wir z.B. über unseren Tellerrand schauen, sehen wir auch viele Gays die in queer-freundlichen Heteroclubs feiern gehen.»


Das Schwuz in Berlin erklärt auf unsere Anfrage, man habe Forderungen wie die von Nikita bisher nicht vernommen in Berlin. «Ausserdem ist eine pauschalisierende Aussage nicht hilfreich», findet Co-Geschäftsführer Marcel Weber. «Es ist wichtig, dass wir in der Clubkultur aware sind und uns mit allyship auseinandersetzen. Denn genauso wie queere Menschen leiden Frauen und viele andere gesellschaftliche Gruppen unter dem Patriarchat.»


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