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Wie queer ist … Barbra Streisand?

10 Gründe weshalb die Musik- und Film-Ikone eine wichtige Verbündete ist.

Barbra Streisand
Barbra Streisand in ihrem Garten. (Bild: Facebook/Barbra Streisand)

Barbra Streisand ist ein wahres Multitalent im Showbusiness. Theater, Filme, Musik – was sie anfasst wird meist zum Erfolg. Auf und neben der Bühne scheut sie sich nicht, ihre Meinung zu sagen und die LGBTIQ-Community zu supporten.

#1 Ein Liebesbrief an die Community
Zum Pride Month 2017 fragte das Billboard Magazine Stars, ob sie einen Liebesbrief an die LGBTIQ-Community schreiben würden. «Die Ehe für alle ist nun ein Gesetz und darauf können wir anstossen… Auf uns alle, weil wir alle auf unsere ganz eigene Art einmalig und wunderschön sind und wir das Recht haben zu lieben und geliebt zu werden von wem wir möchten», mit diesen Worten schliesst Barbra Streisand ihren Liebesbrief ab.

#2 Die Löwenmutter
Ihre Musikkarriere begann schon früh. Streisands damaliger Freund Barry Dennen erkannte ihre tolle Stimme und zeigte ihr, wie sie diese weiterentwickeln kann. Er machte sie auch mit einigen Personen in der Musikbranche bekannt. Einen ihrer ersten Auftritte hatte die damals 18-Jährige im schwulen Club The Lion im Greenwich Village, New York.

#3 Die schwulen besten Freunde
Es ist ein beliebtes Klischee in der Filmwelt, dass Frauen einen schwulen besten Freund haben, der sie beim Kleidungsstil berät. Spontan fällt mir gleich Carrie Bradshaw und ihr Freund Stanford aus Sex and the City ein. Das Klischee enthält aber auch einen Funken Wahrheit. Viele Gay Icons – von Judy Garland, über Cher, bis Lady Gaga – wurden von schwulen Männern entdeckt, gefördert und geprägt. Barbra Streisands Freund und erster Förderer Barry Dennen outete sich später als schwul. Terry Leong und Bob Schulenberg halfen ihr ihren ikonischen Stil zu finden und Arthur Laurents castete sie am Theater. Damit formten diese drei schwulen Männer die Ikone, die wir heute kennen.


Barbra Streisand/Tommy Rall
Barbra Streisand mit Tommy Rall in «Funny Girl». (Bild: Sony Pictures)

#4 Gleichberechtigte Liebe
Das Umfeld prägte nicht nur Streisands Sinn für Mode, es schärfte auch ihren Gerechtigkeitssinn. Seit mehr als 25 Jahren setzt sich die 78-Jährige für die Rechte der LGBTIQ-Community ein. Sie plante einen Film zur Ehe für alle und dem Recht auf Liebe, stiess dabei aber auf Ablehnung. «Niemand wollte es anfassen, zum Glück haben sich die Zeiten verändert», schreibt Barbra in Billboard. «Die Gleichstellung der Ehe ist Gesetz und das verdient einen Toast… auf uns alle, denn wir sind alle einzigartig und schön auf unsere eigene Art und Weise und haben das Recht zu lieben und geliebt zu werden, von wem auch immer wir wählen.»

#5 Kampf gegen Aids
In den 80er-Jahren war Sängerin schockiert von der Untätigkeit der Reagan-Regierung in der AIDS-Pandemie. «Es brach mein Herz zu wissen, dass so viele Menschen sterben, während er nicht mal die Worte AIDS aussprechen wollte», erzählte Streisand später. Seit dieser Zeit sammelte sie immer wieder Geld für Forschung und um Erkrankten zu helfen.

#6 Volle Unterstützung für Jason
Mit Eliott Gould bekam Barbra 1966 Sohn Jason. In den 90er-Jahren wurde der aufstrebende Sänger von Klatschblättern als schwul geoutet. Er zog sich darauf für einige Jahre aus der Öffentlichkeit zurück. Von seiner Mutter erhielt er jedoch volle Unterstützung (hier gibt es weitere prominente Beispiele von Prominenten mit queeren Kindern) . 2012 tourte er mit Barbra und einem eigenen Album durch die USA.


Barbra Streisand/Jason Gould
Barbra mit ihrem Sohn Jason. (Bild: Facebook/Barbra Streisand)

#7 Kritik an George W. Bush
Vor Bushs Amtszeiten sah es aus, als könnte die Ehe für alle in den USA bald Wirklichkeit werden. Doch dann kam der konservativ-religiöse Republikaner an die Macht und verunmöglichte eine baldige Gleichstellung. Als Barbra Streisand 2004 von der Human Rights Commission geehrt wurde, drückte sie in der Dankesrede ihr Unverständnis aus: «Die Bush-Administration will die positive inklusive Richtung unserer Verfassung ändern, indem sie eine Änderung fordert, die Diskriminierung auf der Grundlage der sexuellen Orientierung zulässt. Nun, ich sage, auf keinen Fall!»

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#8 Hymne gegen Trump
Nicht nur Bush, auch Donald Trump musste viel Kritik für seine LGBTIQ-feindliche Politik einstecken. Barbra Streisand veröffentlichte mit «Walls» ein ganzes Album als Protest gegen den 45. Präsidenten und dessen Regierung. Mit dem Song «Love’s Never Wrong» schuf die 78-Jährige eine Hymne für die queere Community. «Er versucht, unsere Nation und die Welt zu spalten. Das ist beängstigend. Vielfalt ist erwiesenermassen unsere Stärke», sagt sie in einem Interview der kanadischen Zeitung McLeans.

#9 Wählen für die Community
Politik und Protest waren immer ein Teil von Streisands Musik und Schauspielkarriere. Bei den Kongresswahlen 2018 rief sie queere Menschen und Verbündete dazu auf, sich gut zu informieren und nur Politiker*innen zu wählen, die sich für ihre Anliegen einsetzen.

#10 Together in Pride
Die Corona-Pandemie trifft die LGBTIQ-Community besonders hart. Deshalb organisierte die amerikanische Organisation GLAAD im Sommer 2020 die riesige Streaming-Party «Together in Pride:You are not alone» (MANNSCHAFT berichtete). Viele Stars wie Pete Buttigieg, Billy Porter, Sharon Stone und natürlich Barbra Streisand  zeigten Performances, gaben Interviews oder zeigten sich in Videobotschaften. Zudem wurden Spenden für Community-Einrichtungen gesammelt.

«Wenn diese Gemeindezentren ihre Türen schliessen müssten, bedeutet das, dass LGBTIQ-Kinder vielleicht keine Mahlzeit haben. Es bedeutet, dass sie vielleicht keinen Ort haben, an den sie gehen können. Es bedeutet auch, dass viele dieser Einrichtungen nicht die Unterstützung haben, die sie brauchen, um zu helfen», erklärte Barbra in ihrer Botschaft.

Bonus
1963 sang Barbra Streisand mit Judy Garland dieses Duett – Schwulen-Ikonen unter sich.


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