Dutzende Broschüren, vergünstigte Tests, Community-interne Anlaufstellen: Was queeren Männern zur Verfügung steht, fehlt queeren Frauen. Liegt das am unterschiedlichen HIV-Risiko – oder an einer falschen Vorstellung von Sex?
Sind Sie sexuell aktiv?» – «Ja.» – «Verhüten Sie?» – «Nein.» – «Ah, Sie möchten schwanger werden?» – «Nein.» Als Frau, die Sex mit Frauen hat, ist es oft eine bizarre Angelegenheit, zu Gynäkolog*innen zu gehen. Meist steht man früher oder später vor der Frage: Korrigiere ich die fachärztliche Annahme, dass ich hetero bin? Oder bleibe ich einfach ungeoutet? Nicht wenige Frauen entscheiden sich für Letzteres: Sie haben die Kraft nicht, sich einer Frauenärztin gegenüber zu outen – erst recht nicht, wenn diese ganz selbstverständlich von Heterosexualität ausgeht. Damit fällt eine wichtige Grundlage weg: Die Grundlage dafür, mit einer Fachperson die eigene sexuelle Gesundheit zu thematisieren.