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Stolpern wider das Vergessen

Manchmal recherchiert Jürgen Wenke über Jahre an einem Schicksal, bevor ein weiterer Stolperstein verlegt wird

Stolperstein
Stolperstein für Damian Reis (Foto: Jürgen Wenke)

Seit 25 Jahren erinnern in Deutschland und vielen anderen Ländern Europas Stolpersteine an Opfer der Nazis. Juden, Sinti und Roma, Kommunisten, Behinderte und auch Homosexuelle. Ein Mann aus Bochum setzt sich dafür massgeblich ein.

Manchmal recherchiert Jürgen Wenke über mehrere Jahre an einem Schicksal und liest hunderte Seiten Akten, bevor ein weiterer Stolperstein verlegt werden kann, der an die Verfolgung oder Vernichtung eines homosexuellen Mannes durch die Nazis erinnert. Ernst Papies etwa, mehrfach verurteilt und eingesperrt, überlebte die Konzentrationslager Buchenwald, Mauthausen und Auschwitz und brachte danach noch die Kraft auf, in der jungen Bundesrepublik Anträge auf Wiedergutmachung und Entschädigung zu stellen. Er schrieb an Bundeskanzler und Bundespräsident, nichts half: keine Protestschreiben, kein Gerichtsverfahren. Die Streichung des Paragraphen 175 im Jahr 1994 hat er noch erlebt, er starb 1997 in Konstanz; von einem Gesetz zur Rehabilitierung, wie es im Sommer 2017 verabschiedet wurde, konnte er nur träumen.

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