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Spaniens katholische Kirche nennt Zahl von 728 Missbrauchs-Tätern

Fast ausschliesslich waren es Männer

Missbrauch
Symbolfoto: Josh Applegate / Unsplash

Nach Angaben der katholischen Kirche Spaniens haben 728 Mitglieder zwischen 1945 und 2022 in kirchlichen Institutionen mindestens 927 Minderjährige sexuell missbraucht.

«Heute ist kein Tag der Selbstzufriedenheit. Wir gehen davon aus, dass Mitglieder dieser Kirche anderen Mitgliedern in all ihrer Verletzlichkeit und Unschuld Schaden zugefügt haben», sagte der Generalsekretär der Spanischen Bischofskonferenz, César García Magán, am Donnerstag bei der Vorstellung des kirchlichen Berichts «Um Licht zu bringen».


Nackt im Beichtstuhl – Eine Kunstaktion kritisiert den Missbrauch in der Kirche 


Es handele sich jedoch nicht um eine abschliessende Zahl, da die Anlaufstellen der Kirche für Betroffene ihre Arbeit fortsetzten, stand in dem Bericht. «Wir empfinden Schmerz und Scham, und heute ist ein Tag, an dem wir uns darüber im Klaren sind, welchen Weg wir noch gehen müssen, um der Geissel des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche Spaniens ein Ende zu setzen», sagte García Magán.


Die Zeitung El País schrieb, die nun genannten Zahlen bezögen sich nur auf die Fälle, von denen die Kirche seit der Einrichtung spezieller Meldestellen für Betroffene 2019 Kenntnis bekommen habe. Zur Frage, wie viele Fälle der Kirche schon vorher bekannt waren, würden die Bischöfe weiter schweigen. El País bietet Opfern sexuellen Missbrauchs im Bereich der katholischen Kirche des Landes seit 2018 die Möglichkeit, ihren Fall online zu melden. Bisher hätten davon 1957 Menschen Gebrauch gemacht.

Von 728 Tätern waren 378 Geistliche 
Nach dem Kirchenbericht sind 99 Prozent der Täter männlich, bei den Opfern sind es 82,62 Prozent. Von den 728 Tätern seien 378 Geistliche gewesen, der Rest Ordensmitglieder ohne Priesterweihe oder Laien. Nur gut ein Drittel der Täter sei noch am Leben. 80 Prozent der Fälle sexuellen Missbrauchs seien vor 2000 begangen worden.

Der Papst soll die Diskriminierung und die seelisch-psychische Stigmatisierung und die Kriminalisierung von queeren Menschen beenden. Mit diesem Appell wendet sich die Initiative #Outinchurch an den Vatikan (MANNSCHAFT berichtete).



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