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Vettel wünscht sich von Formel 1 mehr Einsatz für Homosexuelle

Bei grossen Sportevents müssten sich «die Verantwortlichen fragen … ob sie eine Moral haben»

Sebastian Vettel
Foto: Instagram/Sebastian Vettel

Ex-Weltmeister Sebastian Vettel (34) wünscht sich von der Formel 1 mehr Einsatz für die Rechte von Homosexuellen.

«Wir alle stimmen doch zu, dass es nur fair ist, alle Menschen gleich zu behandeln. In bestimmten Ländern ist das nicht so. Da braucht es aber mehr als nur Worte, da braucht es Taten», sagte der viermalige Weltmeister in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (bezahlpflichtiger Artikel). Der offen schwule Goldmedaillengewinner von Tokio fordert sogar: Kein Olympia für Länder, die Homosexualität kriminalisieren (MANNSCHAFT berichtete).

Vettel wünscht sich von der Formel 1 noch mehr Engagement im Kampf gegen Diskriminierung. «Wir alle stimmen doch zu, dass es nur fair ist, alle Menschen gleich zu behandeln. In bestimmten Ländern ist das nicht so. Da braucht es aber mehr als nur Worte, da braucht es Taten. Dabei könnte unser Sport grossen Druck ausüben und helfen, Fairness auf der Erde weiter auszubreiten», hatte der Aston-Martin-Pilot zuvor gegenüber der Augsburger Allgemeinen gesagt.

Es gibt Situationen, in denen sich die Verantwortlichen fragen müssen, ob sie eine Moral haben.

Es sei «nicht richtig, Leute zu verurteilen oder zu bestrafen, nur weil ein Mann einen Mann oder eine Frau eine Frau liebt. Jede Form der Separation ist falsch. Wir sind doch viel reicher, weil wir so unterschiedlich sind», sagte der 34-Jährige. «Wir sollten diese Unterschiede feiern, statt davor Angst zu haben.»


Es gebe laut Vettel Situationen, «in denen sich die Verantwortlichen fragen müssen, ob sie eine Moral haben.» Vielleicht müsse man auch mal zu einem grossen Deal Nein sagen.

Der sozial und politisch engagierte Vettel wird auch 2022 für Aston Martin fahren. Klare Vorstellungen für die Zeit nach der aktiven Formel-1-Karriere hat er noch nicht. «Ich bin nicht sicher, ob Politik das Richtige für mich wäre», antwortete er auf eine entsprechende Frage.

«Der einfachste Weg wäre, Reporter bei einem Fernsehsender zu werden und sich für die nächsten Jahre wieder an demselben Platz zu finden wie bisher. Da sehe ich mich nicht», befand Vettel. «Ich liebe den Sport aber und werde ihm nicht komplett den Rücken zudrehen.»


Die Formel 1 findet dieses Jahr zum ersten Mal in Saudi-Arabien statt. Dort wird Homosexualität mit Gefängnis oder gar der Todesstrafe geahndet. Ein sogenanntes «Komitee zur Förderung der Tugend und zur Prävention vor Laster» führt Razzien durch (MANNSCHAFT berichtete).


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