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Riccardo Simonetti über Homophobie: «Wurde bespuckt und angezündet»

Der Entertainer nutzt aufgrund seiner Erfahrungen mittlerweile keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr

Riccardo Simonetti
Riccardo Simonetti (Foto: Monika Skolimowska/ dpa)

Entertainer Riccardo Simonetti hat in der Vergangenheit einiges an Alltagsdiskriminierung, Vorurteilen und Homophobie erleben müssen. Wie schlimm die Erlebnisse waren, erzählte er jetzt in einem Podcast.

«Ich fahre heute keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr, weil ich da einfach krasse Erlebnisse hatte.  Menschen sind überhaupt nicht damit klargekommen, dass man eine sichtbar queere Person ist», berichtete der 30-Jährige im Podcast deep und deutlich. «Ich habe da so viele schlimme Dinge erlebt. Menschen haben einen bespuckt, beschimpft, die Klamotten angezündet. Irgendwann habe ich mir geschworen: Sobald ich die Möglichkeit habe, werde ich darauf verzichten.“


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Der Moderator und Autor setzt sich seit Jahren für mehr Sichtbarkeit in Alltag und Fernsehen ein. Im September schaffte er zudem einen Präzedenzfall, als er erfolgreich gegen Hassnachrichten im Internet vorging (MANNSCHAFT berichtete).


«Man muss ein bisschen eine queere Nervensäge sein, um die Menschen daran zu erinnern, dass  das ein Thema ist, das für uns 365 Tage im Jahr relevant ist. Es passiert jeden Tag etwas, das es verdient hat, gesehen und gehört zu werden», erklärte Simonetti in der NDR-Produktion.

Für ihn sei ein angepasstes Leben keine Option gewesen. Schon als kleiner Junge, der im Kurort Bad Reichenhall geboren und aufgewachsen ist, wusste er, dass er ein Star sein will. Heute lebt das deutsch-italienische Multitalent zwar seinen Traum, doch der Weg dorthin war steinig, wie er berichtet: «Es hat ganz viele Menschen vor den Kopf gestossen. Du musst dich so oft in der Position rechtfertigen. Du musst dich immer mehr behaupten als andere Menschen», sagte er.

Trotz seiner mittlerweile erreichten Bekanntheit werde er auch heute noch auf der Strasse beschimpft. «In sieben von zehn Fällen ruft einem jemand etwas Homophobes hinterher – und das in Berlin-Mitte», berichtete Simonetti. «Da kann man sich vielleicht vorstellen, warum man als Person, deren Identität das hier ist, solche Orte nicht mit derselben Leichtigkeit begeht.»


Mit seinen Langen Haaren, Make-up und schillernden Outfits sorgt das Multitalent immer wieder für Aufmerksamkeit. «Natürlich sagen viele Menschen: Du musst dich ja nicht so anziehen. Du musst nicht geschminkt rumlaufen», sagte der 30-Jährige und erklärte weiter: «Dann hätte ich aber das Gefühl, ich würde mich verkleiden. Ich will mich nicht verkleiden, nur um respektiert zu werden.»

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