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Queerer Karnevalsverein hilft 200 Waisenkinder aus Ukraine retten

StattGarde Colonia Ahoj unterstützt Aktion des Blau-Gelben Kreuzes

StattGarde
Foto: Facebook

Mehrere Busse der Rheinland Touristik sind nach Lublin gefahren, um Waisenkinder nach Deutschland zu holen. Ein Doppeldecker wird von der StattGarde Colonia Ahoj finanziert.

Der deutsch-ukrainische Verein Blau-Gelbes Kreuz will 200 ukrainische Waisenkinder retten: Sie verloren in dem bereits acht Jahre währenden Krieg ihre Eltern.

Der Verein mit Sitz in Köln fragte beim Unternehmen Rheinland Touristik an, das nun Busse nach Lublin in Ostpolen schickte. Dort warten 200 Waisenkinder darauf, nach Deutschland gebracht zu werden: Am Mittwoch sollen sie in Köln ankommen, sagte Rheinland-Touristik-Geschäftsführer Claus Platz gegenüber MANNSCHAFT.

Eigentlich hätte die StattGarde den Doppeldecker nutzen sollen. Immerhin ist an diesem Montag Rosenmontag. Doch der Karnevalsverein hatte für die besondere Situation Verständnis und beschloss kurzerhand, für die Kosten des grossen Busses aufzukommen, für Benzin, den Fahrer usw.


2003 wurde der Verein von einem Dutzend schwuler Männern gegründet, steht als LGBTIQ-Organisation aber auch Nicht-Queers offen. Für die Ankündigung der Aktion auf seinem Facebook-Profil erhielt der Verein viel Lob. Der Post wurde bis zum Nachmittag fast 300mal geteilt.


Zehntausende Menschen haben am Rosenmontag in Köln für Frieden und Demokratie demonstriert. die Kölner Karnevalist*innen hatten sich am Tag des Kriegsbeginns entschieden, eine Friedensdemo zu veranstalten. Der normale Rosenmontagszug durch die Stadt war zuvor schon wegen Corona abgesagt worden. Als Ersatz sollte der Zug durchs Fussballstadion rollen, doch das wurde nun ebenfalls gecancelt.

«Es ist beeindruckend, wie viele Menschen in Köln auf der Strasse sind», sagte ein Polizeisprecher am Montag. Nach Angaben des Festkomitees Kölner Karneval waren es mindestens 150 000 Teilnehmer mit am Mittag noch stark steigender Tendenz. «Das ist, glaube ich, der wichtigste Rosenmontagszug, seit ich auf der Welt bin», sagte der Musiker Peter Brings im WDR-Fernsehen.


In Reden solidarisierten sich Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn und Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) sowohl mit der Ukraine als auch mit den Antikriegs-Demonstranten in Russland. «Herr Putin, stoppen Sie den Wahnsinn! Stoppen Sie den Krieg!», rief Kuckelkorn. Reker betonte: «Ich empfinde grenzenlose Bewunderung für all die mutigen Russinnen und Russen, die bereits seit Freitag auf die Strassen ihres Landes gehen.» Minutenlanger donnernder Applaus der Zuhörer*innen war die Reaktion darauf.

Kostümierte und Nichtkostümierte marschierten gemeinsam durch die Strassen. Viele trugen Transparente mit Aufschriften wie «Putin Go Home» und «Dear Russian people, be Russians not Putinians» («Liebes russisches Volk, seid Russen, keine Putinianer»). Dazu wurden Lieder gespielt wie «Alle Menschen werden Brüder» und «Mir sin alle nur Mensche» (Wir sind alle nur Menschen) von Brings. Vor dem Start des Marsches liess das Festkomitee Kölner Karneval weisse Friedenstauben aufsteigen.

Rund 370 000 Menschen sind auf der Flucht. Schon über 30.000 Euro wurden für queere Geflüchtete aus der Ukraine gespendet (MANNSCHAFT berichtete).

(mit dpa)


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