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«Queer Archeology»: Mehr als antike Schwänze und pädophiles Begehren

Wolfgang Cortjaens hat ein Buch zur LGBTIQ-Antikenrezeption herausgegeben

Call Me by Your Name
Szene aus «Call Me by Your Name» von Luca Guadagnino, mit Armie Hammer als Archäologieprofessor Oliver und Timothée Chalamet als Elio (Foto aus «Queer Archeology», S. 41)

Archäologie ist die «Lehre von den Altertümern» und erforscht die kulturelle Entwicklung der Menschheit von den ersten Steinwerkzeugen vor über drei Millionen Jahren an. LGBTIQ-Aspekte standen im etablierten Wissenschaftsbetrieb dabei eher nicht im Fokus. Der Kunsthistoriker Wolfgang Cortjaens will daran etwas ändern.

Cortjaens war Archivleiter des Schwulen Museums (SMU), dort hat er 2017 auch eine vielbeachtete Ausstellung zum Begründer der Kunstgeschichte und zur schwulen Ikone Johann Joachim Winckelmann (1717-1768) kuratiert (MANNSCHAFT berichtete). In der Ausstellung nahm er Winckelmanns queeren Blick auf die Antike genauer unter die Lupe. 2018 organisierte Cortjaens am Museum August Kestner in Hannover eine Tagung zu «Queer Archeology». Dazu ist nun – mit Corona-Verspätung – ein üppig bebilderter Tagungsband voller Aufsätze erschienen. Inzwischen ist Cortjaens Sammlungsleiter am Deutschen Historischen Museum in Berlin und kann die Entwicklungen am SMU mit Abstand betrachten – auch die Debatten darüber, welche Kunst und Künstler*innen eigentlich noch gezeigt werden sollen in «woken» Zeiten, wo über «Machtmissbrauch» und die «Privilegien» von weissen cis Männern gestritten wird.

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