Presseverein distanziert sich von Polen-Korrespondent Cezary Gmyz
Der Berlin-Korrespondent hatte Homosexuelle in den Konzentrationslagern «aussergewöhnliche Degenerierte und Vergewaltiger» genannt
Cezary Gmyz hatte via Twitter gegen Homosexuelle gehetzt. Zunächst war er angezeigt worden, nun distanziert sich der Verein der Ausländischen Presse in Deutschland (VAP).
«Der Vorstand des VAP distanziert sich auf das Schärfste von jeglicher Art der Homophobie und Diskriminierung von Mitgliedern der LGBTQ-Community, auch im historischen Kontext. Es ist Aufgabe der Justiz, diesbezüglich etwaigen Strafbeständen nachzugehen und diese zu überprüfen», teilt der Verein gegenüber MANNSCHAFT mit und erklärt: «Weitere Massnahmen behalten wir uns ausdrücklich vor.»
Durex Polen zeigt schwules Paar in Werbespot
In einem Tweet schrieb Cezary Gmyz: «Viele Homosexuelle in den Konzentrationslagern waren aussergewöhnliche Degenerierte und Vergewaltiger. Zudem weise ich auf ein Buch von Roman Frister hin, der in «Autoporträt mit einer Narbe» beschreibt, wie er Opfer einer analen Vergewaltigung war.»
Ulle Schauws, Sprecherin für Queerpolitik der Grünen-Bundestagsfraktion, hatte den polnischen Journalisten wegen homofeindlicher Hetze angezeigt (MANNSCHAFT berichtete).
«Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich heute aufgrund eines volkshetzerischen und die Naziverbrechen relativierenden Tweets eine Strafanzeige gegen Herrn Cezary Gmyz, den Korrespondenten des öffentlichen polnischen Fernsehens TVP in Deutschland gestellt habe», so Schauws vor einer Woche. Die Berliner Staatsanwaltschaft prüfe den Fall, hiess es.
Der polnische öffentlich-rechtliche Sender TVP war 2019 für die Anti-LGBTIQ-Doku «Inwazja» (dt: Invasion) verantwortlich. Die muss nach einem Gerichtsurteil von YouTube entfernen werden (MANNSCHAFT berichtete).
Derweil trauert die polnische Community um Michał. Das schwule junge Mann, der als Model arbeitete, nahm sich das Leben, weil er den Homohass in seiner Heimat nicht mehr ertrug, den Politik, Kirche und Medien verbreiten (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Kommentar
Das Schwuz ist tot. Es lebe das Schwuz!
Nun ist es offiziell: Das Schwuz hat geschlossen, die letzte Party wurde gefeiert: Nach einer wechselvollen fast 50-jährigen Geschichte ist es nun vorbei. Aber nicht für immer, glaubt unser Autor.
Von Kriss Rudolph
News
Queer
Deutschland
Deutschland
1 Jahr Selbstbestimmungsgesetz: «Unendliche Erleichterung»
Seit genau zwölf Monaten können Menschen ihren Geschlechtseintrag relativ unkompliziert ändern. Was die Queer-Beauftragte der Bundesregierung zur Resonanz sagt – und zum Fall Liebich.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Queer
Russland
Pussy-Riot-Aktivistin erschüttert mit Schilderungen von Straflager
Maria Aljochina Aljochina war 2012 nach einer gegen Putin gerichteten Protestaktion mit Pride-Flaggen in Moskau zu zwei Jahren Haft im Straflager verurteilt worden.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
Aktivismus
Kultur
News
Queerfeindliche Schmierereien in Berlin: Staatsschutz ermittelt
Der Staatsschutz ermittelt wegen antisemitischer und queerfeindlicher Schmierereien in Berlin-Neukölln.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit