Polnisches Filmfestival eröffnet mit queerem Drama
Insgesamt werden 69 Filme gezeigt
Polnisches Kino in Berlin und Potsdam: Das Filmfestival «filmPOLSKA» zeigt ab Mittwoch insgesamt 69 Filme – darunter der queere Eröffnungsfilm «Alle unsere Ängste».
Wie die Programmkoordinatorin Natalia Zuch sagt, basiert das Drama von Lukasz Gutt und Lukasz Ronduda auf wahren Begebenheiten und erzählt die Emanzipations- und Widerstandsgeschichte des schwulen, gläubigen Künstlers Daniel Rycharski.
Rycharski, gespielt von Dawid Ogrodnik, möchte den Suizid einer ebenfalls queeren Freundin nicht unter den Teppich kehren und versucht, den Tod künstlerisch und politisch zu verarbeiten. Doch was als versöhnender Akt zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Realitäten geplant ist, droht bald am Widerstand der Dorfbevölkerung zu scheitern (MANNSCHAFT berichtete).
Der Auftakt findet im Freiluftkino in Berlin-Friedrichshain statt. Eine Woche lang läuft das Programm in 13 verschiedenen Berliner sowie Potsdamer Programm- und Freiluftkinos. «Die Filme werden in polnischer Sprache mit deutschen oder englischen Untertiteln gezeigt, denn wir wollen natürlich, dass das Berliner Publikum das polnische Kino auch in seiner sprachlichen Vielfalt und Originalität kennenlernt», sagte Zuch.
Ausserdem komplettieren das Festival ein Konzert der polnischen Frauen-Folkpop-Band Lor, eine Ausstellung und Sonderfilmreihen. Auch auch eine Podiumsdiskussion mit der ukrainischen Regisseurin Iryna Tsilyk, der ukrainischen Produzentin Natalia Libet, dem belarussischen Regisseur Andrei Kutsila und dem polnischen Regisseur Michal Bielawski zur Lage im Osten Europas ist geplant.
Buchtipp: Bei Mikita Frankos Debüt «Die Lüge» handelt es sich um einen queeren Roman aus Russland. Hier werden Tabuthemen der Gesellschaft offen angesprochen (MANNSCHAFT berichtete).
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