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Polnisches Filmfestival zeigt queeres Drama «Alle unsere Ängste»

Der Film erhielt 2021 den Goldenen Löwen in Gdynia

Alle unsere Ängste
Alle unsere Ängste (Foto: Still/Jaroslaw Sosinski)

«Alle unsere Ängste» («Wzystkie nasze strachy») von Łukasz Gutt und Łukasz Ronduda eröffnet die 17. Ausgabe des polnischen Filmfestivals FilmPolska.

Das Festival findet vom 22. bis 29. Juni in verschiedenen Berliner und Potsdamer Programmkinos statt. Alle unsere Ängste wird als einer von sieben Wettbewerbsbeiträgen gezeigt.

alle unsere ängste
Alle unsere Ängste (Foto: Jaroslaw Sosinski)

Am 22. Juni erwartet das FilmPolska-Publikum ein emotionaler filmischer Auftakt der Festivalwoche (22. bis 29. Juni). «Alle unsere Ängste», der 2021 die Goldenen Löwen in Gdynia gewann, erzählt die auf wahren Begebenheiten beruhende Emanzipations- und Widerstandsgeschichte des queeren, gläubigen Künstlers Daniel Rycharski.

Rycharski, gespielt von Dawid Ogrodnik, möchte den Suizid einer ebenfalls queeren Freundin nicht unter den Teppich kehren und versucht, den Tod künstlerisch und politisch zu verarbeiten. Doch was als versöhnender Akt zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Realitäten geplant ist, droht bald am Widerstand der Dorfbevölkerung zu scheitern.


Indem Łukasz Gutts und Łukasz Rondudas «Alle unsere Ängste» davon erzählt, dass Freiheit, Demokratie, zivilgesellschaftliche Beteiligung und Selbstbestimmung bedroht sind, greift er Themen auf, die angesichts des Kriegs gegen die Ukraine nicht aktueller sein könnten.

Festivalkurator Kornel Miglus schreibt im Vorwort des Katalogs der 17. Ausgabe von FilmPolska dazu passend: «Das Kino war, ist und bleibt ein Seismograf der Gesellschaft und eine Stimme der Meinungsfreiheit, die sich gegen Unterdrückung und die Entmündigung erhebt und ihnen eigene Narrationen entgegensetzt – oft indirekt, ganz verhalten, in Metaphern. FilmPolska hat sich schon immer als Bühne für jene zahlreichen Stimmen des kulturellen Lebens verstanden, die nicht verstummen dürfen.»


MANNSCHAFT-Buchtipp: «Der Hirtenstern», der neu auf Deutsch erschienene Roman von Alan Hollingshurst, erzählt die Geschichte einer Schwärmerei, die sich zur Besessenheit entwickelt.



Zudem gibt es Sonderfilmreihen, eine Ausstellung sowie ein Konzert der aufstrebenden polnischen Folkpop-Band Lor. Die Retrospektive (2. bis 29. Juni im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums) widmet sich Zbigniew Cybulski, dem polnischen James Dean.

Die Podiumsdiskussion «Borderline» über die Lage in Ost-/Mitteleuropa aus der Sicht (dokumentarisch arbeitender) Filmemacher*innen greift dieses Thema am 26.6. noch einmal konkret auf. Es diskutieren die ukrainische Regisseurin Iryna Tsilyk (Regiepreis für Die Erde ist blau wie eine Orange beim Sundance Film Festival 2020) sowie die ukrainische Produzentin Natalia Libet (die beispielsweise an «Partenonas» beteiligt war, bei dem der am 2. April in der Ukraine getötete Mantas Kvedaravicius Regie führte), der belarussische Regisseur Andrei Kutsila und der polnische Regisseur Michał Bielawski.


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