Godehard Giese mit Lola für «Sad Jokes» geehrt
Schwuler Alltag als Tragikomödie
Der Lola-Favorit hat sich durchgesetzt: «September 5» über das Olympia-Attentat 1972 in München räumt beim Deutschen Filmpreis ab. Zwei doppelt Nominierte gehen leer aus. Dafür hat der offen schwule Godehard Giese gewonnen.
Für den bewegendsten Moment des Abends sorgte die plötzliche Nachricht vom Tod Margot Friedländers.
Der Thriller «September 5» von Tim Fehlbaum über das Olympia-Attentat 1972 in München ist beim Deutschen Filmpreis mit der Goldenen Lola ausgezeichnet worden.
«September 5» gewann insgesamt neun Preise, darunter Leonie Benesch für die beste weibliche Nebenrolle. Auch das Drehbuch, die Regie und der Schnitt wurden ausgezeichnet. Der Film des Schweizer Regisseurs Fehlbaum war mit zehn Nominierungen ins Rennen gegangen.
Alexander Scheer verpasste trotz Doppelnominierung als bester Nebendarsteller («Köln 75» und «In Liebe, Eure Hilde») eine Auszeichnung. Stattdessen gewann Godehard Giese für die Rolle des Gero «Sad Jokes». Der Film erzählt die Geschichte eines schwulen Regisseurs.
Der stoppelbärtige Joseph sucht als alleinerziehender Vater und Filmemacher nach einer Balance im Leben. «Sad Jokes» fängt mit einem Wechselspiel aus Lachen und Weinen das Absurde im Alltäglichen ein.
Die kleinen und grossen Tragödien des Filmemachers treffen in Fabian Stumms «Sad Jokes» auf den feinen Humor einer vielschichtigen Komödie. Auf dem Filmfest München erhielt Stumm, der auch die Hauptrolle spielt, dafür gleich zwei Preise: den Förderpreis Neues Deutsches Kino für die beste Regie und den Fipresci-Preis der internationalen Filmkritik.
Die Lola in Silber gewann der Politthriller «Die Saat des heiligen Feigenbaums» von Mohammad Rasoulof über die Proteste im Iran nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini im September 2022. Das Drama «In Liebe, Eure Hilde» von Andreas Dresen räumte die Lola in Bronze ab.
Für den bewegendsten Moment des Abends sorgte die plötzliche Nachricht vom Tod Margot Friedländers. Starpianist Igor Levit rang auf der Bühne sichtlich um Fassung, als er die Holocaust-Zeitzeugin (103) mit emotionalen Worten spontan würdigte. Levit, der eigentlich für eine Laudatio für die beste Filmmusik auf der Bühne stand, rief zu einem Schweigemoment auf. Das Publikum stand auf. Immer wieder stockte Levits Stimme und er kämpfte mit den Tränen.
Bester Hauptdarsteller wurde Misagh Zare für «Die Saat des heiligen Feigenbaums». Sam Riley, der in dieser Kategorie gleich zweimal nominiert war («Cranko» und «Islands»), ging stattdessen leer aus.
Der Deutsche Filmpreis gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen der Branche. Zur Verleihung waren rund 1.700 Gäste in das Theater am Potsdamer Platz in Berlin eingeladen, darunter auch der neue Kulturstaatsminister Wolfram Weimer.
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