Polen: Bei Protest aus Homohass brennt Regenbogenflagge
Hunderte Anti-LGBTIQ-Nationalisten protestierten in Warschau
Am Sonntag kam es in der polnischen Hauptstadt Warschau zu einer Demonstration gegen LGBTIQ. Die Teilnehmer*innen forderten unter anderem ein Verbot der Pride.
Hunderte Nationalisten gingen am Wochenende in Polen auf die Strasse, um gegen LGBTIQ zu protestieren. Sie versuchten zudem, feuerresistente Regenbogenfahnen zu verbrennen und hetzten öffentlich gegen Queers aus, berichtet Reuters.
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Der rechtsextreme Politiker Krzysztof Bosak sprach beim Protest zur Menge und versicherte, die LGBTIQ-«Ideologie» auch weiterhin abzulehnen: «Offenen Widerstand gegen die Kulturrevolution zu leisten, die die extreme Linke durchführen will, ist unsere moralische Pflicht und das einzige Mittel, sie zu stoppen.»
Bosak bewarb sich als Kandidat der «Konföderation für Freiheit und Unabhängikeit» (KWN) für die Präsidentschaftswahl in Polen. Er verpasste mit 6.78 Prozent der Wähler*innen-Stimmen aber die Stichwahl. Der homophobe Präsident Andrzej Duda blieb somit im Amt (MANNSCHAFT berichtete).
«Wir müssen aktiv sein, wir müssen diese Revolution stoppen … Lassen wir nicht zu, dass diese Minderheit politische Korrektheit durchsetzt», meinte Bosak weiter.
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Gleichzeitig fand gegenüber eine Pro-LGBTIQ-Kundgebung statt. Die Teilnehmer*innen malten mit Kreide einen riesigen Regenbogen auf die Strasse vor der Warschauer Universität. Dazu schrieben die Aktivist*innen der «Kampagne gegen Homophobie» auf Facebook: «Da wo sie Parolen voller Hass rufen wollen, wird ein Symbol vom Kampf für Freiheit, Gleichheit, Liebe und Demokratie auf sie warten!» Die Polizei teilte die beiden Gruppen.
In den letzten Monaten kam es regelmässig zu Ausschreitungen und Protesten für und gegen die homophobe Regierung Polens. Nachdem eine LGBTIQ-Aktivistin verhaftet wurde, protestierte in Warschau eine Gruppe Demonstrant*innen für ihre Freilassung (MANNSCHAFT berichtete). Bei dieser Aktion sollen wiederum fast 50 Personen verhaftet worden sein. Aktivist*innen aus Wien bekundeten daraufhin ihre Solidarität (MANNSCHAFT berichtete).
Angesichts der Repressionen gegen LGBTIQ-Aktivist*innen und der grassierenden Homofeindlichkeit in Polen haben die Deutsch-Polnische Gesellschaft Berlin und der Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg eine gemeinsame Stellungnahme verabschiedet (MANNSCHAFT berichtete).
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