Pete Buttigieg: «Ich war 38 Jahre zu schwul»
Der Politiker moderierte als Gast die US-Show «Jimmy Kimmel Live» und witzelte dabei auch über sich selbst
Er war erste offen schwule US-Präsidentschaftskandidat – jetzt moderierte Pete Buttigieg «Jimmy Kimmel Live», allerdings vor einem leeren Saal. Das Publikum wurde wegen des Coronavirus ausgeschlossen.
Trotz der Umstände, die einen erfahrenen Komiker herausgefordert hätten, zeigte Pete Buttigieg am Donnerstag eine solide Leistung. Sein Monolog war durchsetzt mit Clips von grossem Publikum, das jubelte und lachte, das aber nicht wirklich da. «So ähnlich wie bei Trumps Amtseinführung», witzelte der Gast-Moderator Buttigieg. Nur ein paar Mitarbeiter*innen der Show waren im Saal, und natürlich Buttigiegs Ehemann Chasten.
«Ich werde immer zwischen zwei Kulturen leben»
Der ehemalige Bürgermeister von South Bend, der vor zwei Wochen aus dem Rennen ums Weisse Haus ausgestiegen war (MANNSCHAFT berichtete) scheute auch vor Witzen über sich und seine Sexualität nicht zurück. «Ich dachte wirklich, wir hätten eine Chance, aber es stellte sich heraus, dass ich ungefähr 40 Jahre zu jung und 38 Jahre zu schwul war», sagte der ehemalige Kandidat, der auch darüber witzelte, dass er nach Beendigung seiner Kandidatur nun Unmengen an Merchandise habe, das er nicht mehr brauche.
«Obwohl wir nicht gewonnen haben, haben wir einige ziemlich grosse Meilensteine erreicht. Ich bin die erste schwule Person, die jemals eine Präsidentschaftsvorwahl gewonnen hat, und der erste Schwule seit 30 Jahren, der Bundfaltenhosen trägt. Wir sind alle auf einer Reise.»
https://youtu.be/wcucjd67HDc
Laut einer Umfrage im vergangenen Oktober sagen vier von zehn Amerikaner*innen, das Land sei nicht bereit für einen schwulen Präsidenten. Allerdings schrieb der Guardian, der Buttigieg im Februar bei einer Wahlveranstaltung in einer Highschool beobachtete, dass dessen sexuelle Identität offenbar gar keine Rolle spiele. Es gehe doch darum, wer das Land künftig führe. Ein andere meinte: Sein Geschlecht und seine sexuelle Orientierung interessieren mich nicht: Kann er uns wieder mit unseren Verbündeten versöhnen und mehr Verstand ins Weisse Haus bringen?
Aaron Schock stimmte gegen LGBTIQ-Gesetze – jetzt das Coming-out
Buttigieg interviewte in der Show auch Patrick Stewart, der Captain Jean-Luc Picard in «Star Trek» spielte. Stewart war zu Gast, um für seine neue Show «Picard» zu werben, eine Fortsetzung seines Charakters nach «Star Trek: The Next Generation» und den nachfolgenden Filmen.
Die beiden spielten «Who is the Captain Now», ein Quiz, in dem es um «Star Trek» ging und das den Überraschungsmoderator LeVar Burton aufbot, der LCdr. Geordi La Forge spielte. Der Gewinner erhielt einen nach ihnen benannten Stern.
Das könnte dich auch interessieren
Polizei
Kritik an Gewerkschafter Wendt: «Abstossende Diffamierung der queeren Szene»
Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, meint, dass LGBTIQ anderen ihre Identität anderen «aufdrängen» wollten und «aggressive Forderungen nach permanenter Sichtbarkeit» stellten. Die Vereinigung Better Police kritisiert die Äusserungen scharf.
Von Kriss Rudolph
News
Deutschland
Hamburg
«Leuchtendes Beispiel» – Pride Award für Susanne Baer
Sie war die erste offen lesbische Richterin am Bundesverfassungsgericht: Die Juristin Susanne Baer erhält nun den Hamburg Pride Ehren Award.
Von Newsdesk Staff
Pride
News
Lesbisch
Award
Österreich
Nur 300 Euro Schmerzensgeld für queeres Opfer von Hassverbrechen!
Die psychischen und gesundheitlichen Folgen von Opfer von Hassverbrechen sind dramatisch. Ein Schmerzensgeld von 300 Euro wirkt lächerlich, wie ein Beispiel aus Oberösterreich zeigt.
Von Christian Höller
Queerfeindlichkeit
News
Justiz
USA
10 Jahre Ehe für alle: Aktivist Obergefell fürchtet Ausradierung
2015 machte die Klage von Jim Obergefell machte die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in den USA möglich. Zehn Jahre später warnt er: Unter der Trump-Regierung könnte dieses Recht wieder verschwinden.
Von Newsdesk Staff
Liebe
News
Ehe für alle