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«Natürlich möchte ich, dass mein Mann US-Präsident wird»

Im Rahmen des Wahlkampfs von Pete Buttigieg öffnet sich Chasten gegenüber den Medien

Chasten Buttigieg
Bild: Screenshot Youtube/ABC News

In der Schule ausgegrenzt, von den Eltern verstossen: Im intimen Porträt erzählt Chasten Buttigieg von seiner schwierigen Jugendzeit und wie er seinen Ehemann, den Präsidentschaftskandidaten Pete Buttigieg kennen gelernt hatte.

In den knapp zehnminütigen Porträts «Running Mates» stellt der TV-Sender ABC die Partnerinnen und Partner der demokratischen Präsidentschaftskandidat*innen vor, darunter auch Chasten Buttigieg. Als Gatte von Pete Buttgieg wird er als potenziellen «First Gentleman» gehandelt – es wäre der erste in der Geschichte der USA.

Vor der Kamera sprach er offen über seine Familie, die ihn aufgrund seiner Sexualität enterbt hatte, und über seine Schulzeit, in der er sich immer wieder fehl am Platz gefühlt hatte. Bevor er Pete Buttigiegs Nachnamen angenommen hatte, wuchs Chasten Glezman in Traverse City im US-Bundesstaat Michigan auf. «Wer an der Highschool nicht im Football-Team oder einer der Sportskanonen war, wurde gehänselt, ausgeschlossen und heruntergemacht», sagt er.

Doch auch nach der Schulzeit nahmen die Herausforderungen nicht ab, im Gegenteil. Seine Familie wollte nach seinem Coming-out nichts mehr von ihm wissen und Chasten Buttigieg landete mit 18 Jahren auf der Strasse. Im Interview erwähnt er auch einen sexuellen Übergriff durch «einen Freund von Freunden. «Nach meinem Coming-out war ich überzeugt, alles zu verlieren», sagt er. «Ich war mir sicher, dass ich für meine Eltern, meine Community, meine Kirche und meinen Freundeskreis nichts anderes als eine Enttäuschung war. Statt dazubleiben und zu sehen, ob alles wieder ins Lot kommt, haute ich einfach ab.»


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Seinen künftigen Ehemann Pete lernte er schliesslich 2015 über die Dating-App Hinge kennen. «Ich gebe es ja zu, das Foto von ihm im Militär hat es mir angetan», sagte Chasten Buttigieg mit einem Lachen. Es sei Pete gewesen, der ihn geholfen habe, die Scham zu überwinden, die er seit dem sexuellen Übergriff empfunden hatte. Er sei einer der wenigen gewesen, die verstanden, wie «schwierig eine Berührung an der Schulter» für ihn war.

Nach drei Jahren Beziehung gaben sich die Beiden im Rahmen der Pride 2018 in South Bend das Jawort. Pete war zu dieser Zeit bereits Bürgermeister der Kleinstadt im US-Bundesstaat Indiana. Für Chasten war es keine Frage, ob er den Namen Buttigieg annehmen würde. «Ich wollte einfach, dass unsere Kinder den gleichen Nachnamen haben», sagt er und fügt hinzu: «Das klingt vielleicht komisch, aber ich mag den Namen Buttigieg sehr.»

Für die Geschichte mit seinen Eltern gebe es doch noch ein Happy End, wie Chasten erzählt: «Ich konnte wieder nach Hause gehen – zu zwei liebenden Eltern, die verängstigt waren, weil sie mich liebten.» Er erwähnt jedoch nicht seinen Bruder, Rhyan Glezman, der kürzlich bei Fox News über seinen Bruder und Schwager schimpfte. Aufgrund ihrer homosexuellen Beziehung seien sie heuchlerische Christen, sagte er.


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Chasten gesteht, dass der Wahlkampf für ihr Familienleben nicht einfach ist. Doch Pete sei «sehr gut» darin, ihn auf dem Boden zu behalten, und gibt ihm das Gefühl, stets geliebt zu sein. «Natürlich möchte ich, dass er Präsident wird», sagt er. Falls es nicht klappen sollte, werde er seinen Kopf nicht für einen Augenblick hängen lassen. «Ich habe gesehen, wie Pete da draussen das Leben der Menschen verändert und ihnen durch die Sichtbarkeit seiner Kampagne und mit seiner Botschaft das Leben rettet.»


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