10 nicht-binäre Persönlichkeiten, die du kennen solltest
Sie sensibilisieren die Öffentlichkeit für das Thema Geschlechtsidentität
Immer mehr bekannte Persönlichkeiten haben das Coming-out als nicht-binär. Zehn Enbys wollen wir euch vorstellen.
#1 Nemo Nemo spielt Geige, Klavier, Schlagzeug und singt. Mit 18 Jahren hatte das Musiktalent schon fünf Swiss Music Awards abgeräumt. Heute ist Nemo 24 und hat für die Schweiz den Eurovision Song Contest mit «The Code» gewonnen (MANNSCHAFT berichtete)
Im vergangen Jahr hatte Nemo das Coming-out als nicht-binär. Auf Instagram ist zu lesen: «Ich identifiziere mich weder als Mann noch als Frau. Ich bin einfach Nemo.» Geschlechter stellt sich Nemo wie eine Galaxie vor, und sich selbst als kleiner Stern, der irgendwo darin schwebt. «Dort fühle ich mich am meisten wie ich selbst.»
#2 Janelle Monáe Janelle Monáe wurde als Kind eines LKW-Fahrers und einer Hausmeisterin in Kansas-Stadt geboren. Für ein Schauspiel-Studium zog Monáe nach New York, fokussierte sich dann allerdings aufs Musikmachen. Das erste Album veröffentlichte Monáe 2007 unter dem Titel «Metropolis»; schaffte mit der Special Edition den Sprung auf Platz zwei der US-Albumcharts. Es folgten eine Grammy-Nominierung, weitere Alben und die Hauptrolle im Film «Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen»
#3 Felix Jaehn 2014 gelang Felix Jaehn mit dem Remix «Cheerleader» der internationale Durchbruch. Das Original ist vom jamaikanischen Sänger Omi. Ein Reggae-Song, den Jaehn neu interpretierte – mit durchschlagendem Erfolg. Nummer eins Chartplatzierungen in Australien, Deutschland, den USA und vielen weiteren Ländern. Felix Jaehn legte mit weiteren Hits nach. Die zweite Single «Ain´t Nobody (Loves Me Better)» wurde zum Sommerhit in Deutschland, und Felix Jaehn zur etablierten Grösse im Musikbusiness.
#4 Kim de l´Horizon Zehn Jahre schrieb Kim De l`Horizon am Debütroman «Blutbuch». Er erzählt die Geschichte einer nicht-binären Figur, aufgewachsen in einem Schweizer Vorort, umgezogen nach Zürich. Doch dann erkrankt deren Grossmutter an Demenz und die Figur setzt sich mit ihrer Vergangenheit auseinander. Das Buch wurde 2022 mit dem Schweizer Buchpreis geehrt – die höchste Literaturauszeichnung der Schweiz (MANNSCHAFT berichtete).
Kim de l´Horizon selbst wuchs in Ostermundigen auf – eine kleine Gemeinde nähe Bern. Studierte Germanistik, Film- und Theaterwissenschaften in Bern und Zürich. Seitdem ist Kim de l´Horizon vor allem in Literatur und Theater tätig. Das Talent ist Teil der Redaktion des Literaturmagazin Delirium; spielte und organisierte verschiedene Theaterstücke. Für die zahlreichen kulturellen Leistungen wurde de l´Horizon mehrfach ausgezeichnet und gefördert. Unter anderem mit dem Stipendium für Kunstschaffende in Ausbildung der Ernst Göhner Stiftung.
#5 Claude Cahun Claude Cahun wurde 1894 in Nantes, Frankreich, geboren. Cahun schrieb und fotografierte im Stil des Surrealismus, collagierte und spielte in Theaterstücken. Mit der Kunst wandte sich Cahun gegen den Faschismus, und kämpfte für Freiheit und Emanzipation. 1937 flüchtete Cahun mit Lebensgefährtin Suzanne Malherbe vor den Nazis auf die Kanalinsel Jersey, eine Insel zwischen England und Frankreich. Nach der Besetzung Jerseys durch die Deutsche Wehrmacht engagierte sich das Paar im Widerstand. Sie verteilten antifaschistische Flugblätter und Plakate. 1944 wurden sie gefasst und zum Tode verurteilt. Nach der Befreiung Jerseys wurden beide aus der Haft entlassen. Die Haftbedingungen hatten ihre Gesundheit sehr angeschlagen. Claude Cahun erholte sich nicht mehr davon. Neun Jahre nach der Befreiung starb Cahun im Krankenhaus von St. Hélier.
#6 Bambie Thug Nemo war nicht der einzige nicht-binäre Act beim Eurovision Song Contest in diesem Jahr. Die irische Konkurrenz Bambie Thug identifiziert sich ebenfalls als nicht-binär (MANNSCHAFT berichtete). Der Gay Time erklärte Bambie Thug: «Ich mag es, Teil einer coolen, aufstrebenden Queer-Szene zu sein. Als ich aufwuchs hatte ich das nicht. Es ist wichtig, Menschen zu haben, mit denen man sich identifizieren kann.»
#7 Demi Lovato Mit fünf Jahren nahm Demi Lovato den ersten Schauspiel-Unterricht. Der Durchbruch kam mit dem Disneyfilm «Camp Rock». Im Film verkörpert Lovato ein Mädchen, das davon träumt, Sängerin zu werden. Dieser Traum ging in Erfüllung. Lovatos Debüt-Album verkaufte sich in den USA ganze 89’000 Mal und stieg auf Platz 2 der Album-Charts. Privat hatte das Sternchen lange Zeit mit Drogenmissbrauch zu kämpfen. Im Jahr 2018 liess sich Demi Lovato gegen die Sucht behandeln; hatte 2018 allerdings einen Rückfall, bei dem der Star drei Schlaganfälle und einen Herzinfarkt erlitt.
Nach einer Phase der inneren Reflektion hatte Lovato 2021 zuerst das Coming-out als pansexuell, wenig später als nicht-binär. Lovatos Pronomen waren von da an they / them. 2023 nahm Demi Lovato wieder die weiblichen Pronomen an (MANNSCHAFT berichtete). Der Star fühle sich zwar weiterhin nicht-binär, sei es allerdings leid, ständig auf die Verwendung der richtigen Pronomen hinweisen zu müssen. «Es war einfach absolut anstrengend», sagte Demi Lovato der spanischen GQ Hype.
#8 Blu del Barrio Blu del Barrio spielt in der Fernsehserie «Star Trek: Discovery» seit vier Jahren die Rolle der Figur Adira Tal – die erste nicht-binäre Figur im Star-Trek-Universum. Blu del Barrio selbst wurde als erste offen nicht-binäre schauspielende Person im Star Trek-Casts bekannt. Mit Adira Tal verkörpert Blu del Barrio eine Rolle, die der eigenen Identität entspricht.
#9 Sara Ramírez Wer die Fernsehserie Grey’s Anatomy kennt, kennt Sara Ramírez. Über zehn Jahre war Sara Ramírez in der Rolle der Dr. Callie Torres zu sehen. Zudem ist die schauspielende Person auch Teil des Sex and the City Sequel «And Just Like That…». Über zwei Staffeln spielte Ramiréz dort eine nicht-binäre Person, die sich Stand-Up-Comedy und Radiomoderation widmet.
Im Oktober 2016 hatte Sara Ramírez das erste Coming-out als bisexuell. Vier Jahre darauf dann das Coming-out als nicht-binär. Auf Instagram schrieb der Star damals: «In mir steckt die Fähigkeit, ein mädchenhafter Junge zu sein, ein jungenhaftes Mädchen, ein jungenhafter Junge, ein mädchenhaftes Mädchen. Alles. Und nichts davon.» Der zugehörige Hashtag zum Beitrag: #nonbinary – nicht-binär.
#10 Yūki Kamatani Yūki Kamatani ist eine nicht-binäre japanische Person, die illustriert und durch die Manga-Reihe «Nabari no Ō» internationale Bekanntheit erlangte. Das Werk erzählt die Geschichte eines Jungen, dessen Körper Ninja-Kräfte in sich trägt. Die von Yūki Kamatani gezeichneten Mangas thematisieren oft Übergangsphasen, Geschlechterfragen und Identitätskrisen.
Yūki Kamatani identifiziert sich selbst als X-gender, eine japanische Geschlechtsidentität ausserhalb des männlichen und weiblichen Geschlechts. Zudem ist das Zeichentalent asexuell. Das Coming-out hatte Yūki Kamatani 2012 über Twitter. Dort gab Yūki Kamatani das Geschlecht als «toX» an. Ein Verweis auf die Abkürzungen FTM (female-to-male) und MTF (male-to-female), die transidente Personen nutzen. Das «X» verdeutlicht, dass sich Yūki Kamatani keinem Geschlecht zugeordnet fühlt.
«Lasst uns trans Geschichten besser erzählen!» – Mit der Repräsentation von trans Personen in Film und Fernsehen ist es so eine Sache. Allzu oft sind in Deutschland noch Klischees und verletzende Ignoranz am Werk. Die Schauspielerin Ilonka Petruschka hat sich aufgemacht, das zu ändern (MANNSCHAFT+).
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