Nach tödlichem Angriff auf Malte C. – Täter darf abgeschoben werden
Der trans Mann starb 2022
Der tödliche Angriff auf den trans Mann Malte C. beim CSD in Münster hat bundesweit für Entsetzen gesorgt. Der Verurteilte darf nun abgeschoben werden.
Der wegen eines tödlichen Angriffs beim Christopher Street Day in Münster verurteilte Mann darf abgeschoben werden. Das hat das Verwaltungsgericht Münster laut Mitteilung am Freitag entschieden. Das Gericht lehnte einen Eilantrag des aus Tschetschenien stammenden Russen gegen eine von der Stadt Münster erlassene Abschiebungsandrohung ab. Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig (AZ: 3 L 958/23).
Das Landgericht Münster hatte den jungen Mann im März zu fünf Jahren Jugendstrafe wegen Körperverletzung mit Todesfolge und der Unterbringung in einer Entziehungsanstalt verurteilt. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte einem 25-jährigen trans Mann beim CSD 2022 zweimal gegen den Kopf geschlagen hatte. Malte C. stürzte mit dem Kopf auf den Asphalt und starb an den Folgen eines Schädelhirntraumas (MANNSCHAFT berichtete).
Mit Bescheid vom 13. Oktober wies die Stadt Münster den Verurteilten aus der Bundesrepublik Deutschland aus, forderte ihn zur Ausreise auf, drohte ihm die Abschiebung nach Russland an und erteilte ihm ein auf fünf Jahre befristetes Einreise- und Aufenthaltsverbot.
Das Verwaltungsgericht lehnte den Eilantrag des Mannes gegen den Bescheid ab. Er sei bereits seit dem 13. Mai nicht mehr im Besitz eines Aufenthaltstitels und somit seitdem ausreisepflichtig. Die Abschiebungsandrohung sei rechtmässig.
Der Angeklagte hatte die Tat gestanden und Reue gezeigt. Der Fall hatte deutschlandweit schockiert und auch Debatten um Queerfeindlichkeit ausgelöst (MANNSCHAFT berichtete). Für eine homophobe, queer- oder transfeindliche Einstellung sahen die Prozessbeteiligten beim Angeklagten aber keine Hinweise. Es gab vielmehr einige Berichte, wonach der Täter von Münster selbst schwul sein soll (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
«Abstrakte Bedrohungslage»: Regensburger CSD findet nur «verkürzt» statt
«Es kann keine dauerhafte Lösung sein, dass wir einknicken», mahnen die Organisator*innen.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Religion
News
Baden-Württemberg
Hass auf LGBTIQ als «Türöffner» – Immer mehr rechtsextreme Jugendgruppen
Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen vernetzen und radikalisieren sich dabei zunächst oft in sozialen Medien, wie der baden-württembergische Verfassungsschutz mitteilte. Die Zusammenschlüsse könnten grossteils als neonazistisch eingestuft werden.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Österreich
FPÖ-ÖVP-Regierung streicht Förderung für queere Organisation
FPÖ-ÖVP-Regierung streicht die Förderung: Der grösste queere Verein in der Steiermark, die Rosalila PantherInnen, warnt vor dramatischen Folgen und spricht von einem «existenziellen Einschnitt».
Von Christian Höller
Bildung
Queerfeindlichkeit
News
Deutschland
Beschäftigte der Verwaltung des Bundestages dürfen nicht zum CSD
Deutliches Zeichen gegen queere Sichtbarkeit, mitten im Pride Month: Die Bundestagsverwaltung hat die Teilnahme ihrer queeren Mitarbeitendengruppe am CSD Berlin kurzfristig zurückgezogen. Die Linke kritisiert einen «gefährlichen Rechtsruck innerhalb der Bundesregierung.»
Von Newsdesk Staff
Pride
News
Arbeitswelt