Maren Kroymann erhält Carl-Zuckmayer-Medaille 2020
Ganz besonders beeindrucke sie mit ihrer Thematisierung von Geschlechterrollen und Homosexualität aus einer selbstironischen und feministischen Perspektive, so Ministerpräsidentin Dreyer
Die offen lesbische Schauspielerin und Kabarettistin Maren Kroymann wird für ihre Verdienste um die deutsche Sprache und um das künstlerische Wort mit der Carl-Zuckmayer-Medaille ausgezeichnet. Malu Dreyer wird die Auszeichnung am 18. Januar 2020 im Mainzer Staatstheater verleihen.
«Mit Maren Kroymann wird eine der grössten deutschen Unterhaltungskünstlerinnen Trägerin der Carl-Zuckmayer-Medaille. Gesellschaftliche Diskurse bringt sie mit Gradlinigkeit und klarer Haltung stets auf den Punkt. Dabei steht sie für gesellschaftliche Liberalität ein, die heutzutage leider viel zu häufig auf der Strecke zu bleiben droht», so die kommissarische SPD-Chefin und rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
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«Ganz besonders beeindruckt mich ihre Thematisierung von Geschlechterrollen und Homosexualität aus einer selbstironischen und feministischen Perspektive. Mit viel Intelligenz und Humor trifft sie dabei den Nagel auf den Kopf. Dem Namensgeber des Preises, Carl Zuckmayer, würde das vermutlich gefallen», begründete die Ministerpräsidentin ihre Entscheidung, die sie aufgrund von Vorschlägen einer Fachkommission getroffen hat. Im Februar hatte Kroymann zum zweiten Mal den Grimme-Preis erhalten – MANNSCHAFT berichtete).
Maren Kroymann verkörpere sowohl als Kabarettistin wie auch als Schauspielerin eine Vielschichtigkeit, die aus der Masse heraussteche. Wie wenige andere halte sie dabei das Niveau der kritischen deutschen Fernsehunterhaltung hoch. «Auf der Bühne der Carl-Zuckmayer-Preisverleihung ist Maren Kroymann keine Unbekannte. Im Jahr 2013 hielt sie eine sehr kurzweilige und wortgewandte Laudatio auf die Preisträgerin Doris Dörrie, an die ich mich gerne zurückerinnere».
Im Jahr 1993 bekam Maren Kroymann als erste Frau im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ihre eigene Satire-Sendung «Nachtschwester Kroymann‘. Neben ihren Auftritten als Kabarettistin arbeitet sie als Film- und Fernsehschauspielerin – etwa in «Freier Fall». Einem Millionenpublikum wurde sie bekannt in der Rolle einer Pfarrersfrau in der ARD-Serie «Oh Gott, Herr Pfarrer». Besonders in der Fachkritik wird sie unterdessen für ihre Darstellungen in anspruchsvollen Rollen im Kino und im Fernsehen gewürdigt. Die Comedysendung «Kroymann» wird seit März 2017 im Ersten ausgestrahlt, dort bekam die Kabarettistin im Sommer auch ein TV-Special zum 70. Geburtstag (MANNSCHAFT berichtete). In ihrem neuen Programm «In My Sixties» widmet sich Maren Kroymann der Musik der 60er Jahre und ihrem persönlichen Jubiläum «50 Jahre Pubertät».
https://www.youtube.com/watch?v=wvNom60QZrs
Die Carl-Zuckmayer-Medaille wird vom Land Rheinland-Pfalz seit 1979 jährlich am 18. Januar, dem Todestag Zuckmayers, an Persönlichkeiten vergeben, die sich um die deutsche Sprache in besonderer Weise verdient gemacht haben. Die Preisträger*innen erhalten eine vom Künstler Otto Kallenbach geschaffene Medaille sowie ein 30-Liter-Fass Nackenheimer Wein, dem Lieblingswein Zuckmayers.
Bisherige Träger*innen der Carl-Zuckmayer-Medaille sind u. a. Friedrich Dürrenmatt (1984), Hanns Dieter Hüsch (1989), Herta Müller (2002) und Doris Dörrie (2013).
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