Niederlande: Breite Unterstützung für Autor nach Hass-Kampagne
Im ersten Buch von Pim Lammers ging es um trans Identität
Nach einer Hass-Kampagne gegen den niederländischen Kinderbuchautor haben Buchhändler*innen, Schriftsteller*innen und Verleger*innen eine nationale Solidaritätsaktion gestartet.
Todesdrohungen seien unakzeptabel, heisst es in einer von mehr als 2’000 Kulturschaffenden unterzeichneten Erklärung, wie der Verband zur Förderung des niederländischen Buches CPNB am Freitag in Amsterdam mitteilte. «Wir finden es inakzeptabel, dass die Freiheit und Sicherheit von Schriftstellern bedroht wird.»
Der Autor Pim Lammers, der häufig über LGBTIQ-Themen schreibt hatte einen offiziellen Auftrag für die renommierte Kinderbuchwoche zurückgegeben, da er massiv online bedroht und angegriffen wurde. Die christlich-fundamentalistische Gruppe «Familie in Gefahr» (Gezin in Gevaar) sowie rechtspopulistische Politiker*innen, Influencer*innen und Anhänger*innen von Verschwörungstheorien hatten eine Kampagne auf den sozialen Netzwerken gestartet. Auf Twitter wird mit dem Hashtag #PimLammers intensiv darüber diskutiert.
Sie warfen dem Verband CPNB und dem Autor vor, Pädophilie zu verherrlichen und dafür zu werben. Lammers hatte 2015 eine Erzählung für Erwachsene veröffentlicht, in der es auch um die Beziehung eines Trainers zu einem Jungen geht. Auch Politiker, darunter Premier Mark Rutte, verurteilten die Drohungen. Buchhandlungen und Bibliotheken wollen mit Plakaten und Auslagen in Schaufenstern ihre Unterstützung für den Autor ausdrücken.
Pim Lammers (1993) schreibt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Im Jahr 2017 wurde sein erstes Bilderbuch veröffentlicht: «The Lam That Was a Piglet» («Het lammetje dat een varken is»), das erste niederländische Bilderbuch zum Thema trans Identität. Pim erhielt für dieses Buch eine Silberne Schiefertafel und war damit der jüngste Gewinner in der Geschichte des Preises. Für Erwachsene schreibt er Gedichte und Kurzgeschichten. Er arbeitet auch als Übersetzer und Literaturkritiker.
Anlässlich des Literaturfestivals «Ljubljana International Literary Residency» im Jahr 2021 gab Lammer ein Interview:
«Gefahr für Kinder!» – Politiker wollen Drag-Lesungen verbieten: Mit einer Motion sollen im Wallis Lesungen von Dragqueens verboten werden. Damit wollen sich vier Politiker gegen den «Bekehrungseifer einiger militanter LGBTIQ-Ideologen» wehren (MANNSCHAFT berichtete).
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