Laut Umfrage: Überwältigende Mehrheit gegen das Gendern
FPÖ-Obmann Dominik Nepp fordert Gender-Verbot in der Wiener Verwaltung
Einer aktuellen Umfrage der Zeitung Profil zufolge, kann sich die Mehrheit der Bevölkerung ein Genderverbot in der öffentlichen Verwaltung für ganz Österreich vorstellen.
Ein Entschluss in Niederösterreich hatte kürzlich für viel Kritik gesorgt. Ab dem 1. August ist hier das Gendern im Landesdienst untersagt. Bei der Erstellung von Schriftstücken und Erledigungen soll auf Gender-Stern, -Gap, -Doppelpunkt und Binnen-I verzichtet werden (MANNSCHAFT berichtete).
Eine Befragung von 500 Persoinen zeigt nun: 67 Prozent könnten sich das in ganz Österreich vorstellen. Dabei setzen sich unter 30-Jährige und höher Gebildete stärker für geschlechterbewusste Sprache ein, Männer ab 60 lehnen sie am stärksten ab. Anhänger*innen von Parteien links der Mitte sind dem Gendern gegenüber positiver eingestellt, jene der FPÖ besonders negativ. Auch wünschen sich Bewohner*innen des ländlichen Raumes eher ein Verbot der geschlechterbewussten Sprache in öffentlichen Dokumenten.
Der Wiener FPÖ-Obmann Stadtrat Dominik Nepp fordert deshalb auch in der Wiener Verwaltung ein Gender-Verbot. Besonders abstrus sei, dass in den Briefen der Stadt Wien die Anrede «Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte intergeschlechtliche Menschen» verwendet werden muss. «Gerade im rot-pinken Wien werden Binnen-I, Gender-Stern und Co. bis zum Exzess zelebriert, obwohl es sich dabei um einen sprachlichen Durchfall handelt», heisst es in einer Mitteilung.
Durch die Umfrage sei bewiesen, «dass die Menschen diese Formen des Genderns kategorisch ablehnen. Daher ist es hoch an der Zeit, dass Wien in diesem Bereich wieder normal wird und ein Gender-Verbot nach dem Vorbild der ÖVP/FPÖ Koalition in Niederösterreich umgesetz wird», betonte Nepp. Er kündigte einen diesbezüglichen Antrag für die nächste Sitzung des Wiener Gemeinderates an.
In dem von FPÖ und ÖVP gemeinsam regierten Niederösterreich soll das Verwenden von Gendersternchen oder ähnlichen Symbolen derweil als «dienstrechtliches Vergehen» gewertet werden. Das heisst, Landesbediensteten droht bei geschlechtergerechter Sprache eine Abmahnung oder gar ein Disziplinarverfahren. Sie riskieren damit ihren Job.
Kritik gab es dafür unter anderem von der HOSI Linz. «Anstatt eine inklusive Gesellschaft zu fördern, werden Vorurteile verstärkt und Diskriminierung gefördert», sagte Vereinssprecher Michael Müller. Der Erlass sei «ein bedenklicher Schritt zurück» und stelle die Fortschritte bei Gleichstellung und Vielfalt in Frage.
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