Kim Petras: Thema Transidentität sollte raus aus der Politik
«Wir wollen ja auch nur einfach existieren und leben»
Die Popsängerin Kim Petras hält es für falsch, dass das Thema Transidentität Gegenstand politischer Diskussionen ist.
«Ich glaube einfach, dass das aus der Politik raus sollte», sagte sie im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur. Gerade in den USA sei das Thema ein politisches Werkzeug. Es sei einfach, damit Empörung zu erzeugen. «Ich glaube, die benutzen das einfach, um von anderen Sachen abzulenken, die wirklich schlimm sind», sagte die in den USA lebende Sängerin, die gebürtig aus Uckerath im Rheinland stammt.
Seit einem Amoklauf in Nashville tobt ein neuer Transhass in den Staaten (MANNSCHAFT berichtete). Im März hatte eine 28 Jahre alte trans Frau in einer Schule um sich geschossen. Christliche Nationalist*innen und rechte Medienexpert*innen nutzten die Vorkommnisse, um ihren Hass zu verbreiten.
Die 30-Jährige, deren Album «Feed the Beast» an diesem Freitag erscheint, sagte weiter: «Ich finde, man sollte Leuten nicht sagen, wie sie sich wohlfühlen sollten und wie sie ihr Leben leben sollten.» Trans Personen machten weniger als ein Prozent der Weltbevölkerung aus. «Wir wollen ja auch nur einfach existieren und leben», sagte Petras, die durch ihre Geschlechtsangleichung bereits im Teenageralter bekannt geworden war.
Petras selbst hatte kürzlich darauf hingewiesen, dass es für trans Kinder in der Schule immer schwer sein werde (MANNSCHFT berichtete). Die Verantwortung dafür sieht sie heute in erster Linie bei den Medien: «Eigentlich war es ein Riesending, weil es die Presse war, die sich über mich lustig gemacht hat, die über meine Geschichte falsch geschrieben hat.» Deswegen hätten sie die Leute in der Schule nicht gemocht, «weil es halt ‹freaky› war», sagte sie. «Ich habe ein komisches Verhältnis mit der Presse in Deutschland, aber nicht mit den Menschen in Deutschland.»
Ab September 2023 soll es für die Sängerin auf Welttournee gehen. Für 2024 sind auch Konzerte in Deutschland geplant – unter anderem in Köln, Berlin und München.
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