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Karibikstaat Dominica legalisiert Homo­sexualität

Die Kirche versuchte vergeblich, das zu verhindern

Dominica
Symbolfoto: Pixabay

Der Oberste Gerichtshof im Inselstaat Dominica in den Kleinen Antillen mit rund 72’000 Einwohner*innen hat Homosexualität entkriminalisiert.

In dem Urteil erklärten die Richter*innen am Dienstag, dass die Abschnitte 14 und 16 des Gesetzes über sexuelle Straftaten, die homosexuellen Sex in Dominica bisher unter Strafe gestellt hatten, verfassungswidrig sind.


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Der anonyme Kläger, ein offen schwuler Mann, gab laut BBC an, dass die Gesetze ihn dazu verurteilt hätten, «in ständiger Angst vor strafrechtlicher Sanktion wegen einvernehmlicher sexueller Aktivitäten zu leben». Er argumentierte, dass diese Gesetze zu «hasserfülltem und gewalttätigem Verhalten gegenüber ihm und anderen LGBTIQ-Personen» aufstachelten, was ihn seiner Meinung nach daran hinderte, «frei und in Würde zu leben und sich auszudrücken».


Richterin Kimberly Cenac-Phulgence erklärte: «Die Kriminalisierung sexueller Beziehungen zwischen einwilligenden Erwachsenen desselben Geschlechts stellt eine nicht zu rechtfertigende Einschränkung des verfassungsmässig garantierten Rechts auf freie Meinungsäußerung in einer freien und demokratischen Gesellschaft dar.»

Daher hätten die beiden Abschnitte gegen die Verfassung verstossen, da sie in das häusliche Privatleben einer Person eingreifen, indem sie die Wahl von einwilligenden Erwachsenen, mit wem sie intime sexuelle Handlungen vornehmen wollen, verbieten, und seien daher ungültig.

Das Urteil dürfte eine Signalwirkung im gesamten karibischen Raum haben, wo christliche Kirchen nach wie vor Hass auf LGBTIQ schüren. Dominica ist der 6. Staat in der Karibik, der die Bestrafung von Homosexualität überwindet.


Zuletzt hatte das Oberste Gericht in Barbados Ende 2022 Homosexualität entkriminalisiert (MANNSCHAFT berichtete). Dort stand zuvor Analverkehr («buggery») unter Strafe; bei Verstössen drohte bis zu lebenslanger Haft vor. Ein anderer Abschnitt stellte «ernste Unanständigkeit» («serious indecency») mit bis zu zehn Jahren Gefängnis unter Strafe.

Auch in Dominica hatten verschiedene Kirchen bis zuletzt versucht, die Bestrafung von gleichgeschlechtlichen sexuellen Handlungen zu erhalten.

Eine neue Gruppe, die sich als «Nuller»-Schwule bezeichnet, hat Angst vor «unmännlichem Analsex» und distanziert sich öffentlich von vermeintlichen «schwulen Stereotypen» (MANNSCHAFT berichtete).


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