HOSI Wien zeichnet erste «Flaggschiffschule» Österreichs aus
Die Regenbogenfahne wurde gehisst
Für ihr umfassendes Diversitätskonzept kürt die HOSI Wien die Leopoldschule zur «Flaggschiffschule 2022». Die Leopoldschule vermittle ihren Schüler*innen von klein auf, dass es ok ist, man selbst zu sein, so Michael Kudler, Gründer und Leiter des Projekts.
Am gestrigen Freitag hat FLAGincluded, das Schulbeflaggungsprojekt der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien, die Leopoldschule für ihr umfassendes Diversitätskonzept als erste Flaggschiffschule Österreichs ausgezeichnet. Während die Schüler*innen im Chor gesungen haben, wurde die Regenbogenfahne gehisst, gemeinsam mit Alexander Nikolai, Bezirksvorsteher der Leopoldstadt, und Wolfgang Wilhelm, Leiter der Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten. Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr musste sich kurzfristig aufgrund aktueller politischer Entwicklungen entschuldigen.
100 Schulen nehmen teil Das Projekt FLAGincluded stellt für interessierte Schulen Regenbogenfahnen kostenlos zur Verfügung, um sie rund um die Vienna Pride zu hissen und damit ihren lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, intergeschlechtlichen und queeren (LGBTIQ-)Schüler*innen den Rücken zu stärken. «Die Leopoldschule haben wir ausgezeichnet, weil sie das Thema beeindruckend umfassend angeht, von selbstgemachten Regenbogenfahnen über eine Regenbogenschulbibliothek bis hin zu einer inklusiven Regenbogenklasse. Damit vermittelt sie ihren Schüler*innen von klein auf, dass es ok ist, man selbst zu sein», so Michael Kudler, Gründer und Leiter des Projekts.
Mittlerweile nehmen 100 Schulen in ganz Österreich am Projekt teil, 30 weitere haben bereits angefragt. «Wir sind selbst überrascht und freuen uns sehr, was für eine Reichweite das Projekt in den letzten Jahren erreicht hat. Wir haben vor wenigen Jahren in Wien angefangen, inzwischen hängen unsere Fahnen in jedem Bundesland.»
«Zeichen der Toleranz» Heuer konnten sich teilnehmende Schulen erstmals um die Rolle der Flaggschiffschule bewerben, gewonnen hat die Leopoldschule im zweiten Wiener Gemeindebezirk. Direktor Markus Pusnik unterstreicht die Wichtigkeit der Vermittlung von Diversität in der Schule: «Als Schulzentrum im Fachbereich Diversität und Sonderpädagogik begegnet uns Vielfalt jeden Tag und vor allem sehr bewusst. Diversität sichtbar zu machen, heisst letztendlich Realität zuversichtlich zu begreifen. Jetzt, zur Vienna Pride 2022, möchten wir die queeren Momente im Diversitätskanon besonders strahlend hervorheben. Das macht uns stolz und darauf sind wir stolz! Dieses Strahlen wird auch nach der Pride andauern. Denn das unterstreicht die Botschaft der Akzeptanz und Würde, die wir unseren Schüler*innen hier in der Leopoldschule vermitteln.»
Bezirksvorsteher Alexander Nikolai ergänzt: «In der Leopoldstadt und in ganz Wien sollen sich alle Menschen gleichberechtigt fühlen und niemand wegen seiner sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität diskriminiert werden. FLAGincluded setzt dafür ein starkes Zeichen der Toleranz und Vielfalt in den Wiener Schulen.»
Trotz seiner kurzfristigen Absage unterstützt auch Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr LGBTIQ-Aufklärung in den Wiener Schulen: «Es ist mir ein Anliegen, ein gleichberechtigtes Leben für alle Menschen in unserer Stadt zu ermöglichen. Der niemals endende, bunte Regenbogen steht für Vielfalt – unter ihm haben alle Menschen Platz. Daher ist es wichtig, den Regenbogen hoch zu tragen und gegen Hass und Diskriminierung anzutreten und für Gleichstellung und Akzeptanz einzutreten.»
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Homophobe Äusserungen: Ralf Schumacher ist «nicht böse»
Der Vater von Formel-1-Pilot Sergio Pérez hat die Kritik an seinem Sohn satt. Er leistet sich dabei eine Entgleisung. Ralf Schumacher bringt sogar Verständnis auf.
Von Newsdesk/©DPA
News
Sport
Pakistan
Pakistan: Verstärkte Internetzensur könnte LGBTIQ-Community isolieren
Im südasiatischen Land ist der Zugang zu der Online-Plattform X bereits gesperrt. Nun kündigen Behörden weitere Beschränkungen an.
Von Newsdesk/©DPA
News
International
Kurznews
Berliner Polizei rät Queers in bestimmten Gegenden zu mehr Vorsicht
Viele Menschen jüdischen Glaubens sagen, dass sie bestimmte Berliner Gegenden nicht mit sichtbaren Symbolen betreten, Queers agieren ähnlich. Polizeipräsidentin Barbara Slowik spricht von nötiger Wachsamkeit.
Von Newsdesk/©DPA
Polizei
Unterhaltung
Basketballer muss nach homophober Äusserung hohe Strafe zahlen
Dieses Interview war teuer. LaMelo Ball hat sich schwulenfeindlich geäussert und wurde deshalb von der NBA zur Kasse gebeten. Die Liga verhängte die höchstmögliche Strafe.
Von Newsdesk/©DPA
Kurznews
Sport
Gesellschaft