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Comeback von Vienna Pride: Die 25. Regenbogenparade kommt!

Das Motto vom 7. bis 20. Juni lautet: «Stay safe, stay proud!»

Vienna Pride
Regenbogenparade in Wien (Archivfoto: Adobestock)

Nach einem Jahr im Zeichen von Corona feiert die LGBTIQ-Community mit Vienna Pride 2021 und der 25. Regenbogenparade ein erstes Comeback, sagt Organisatorin Katharina Kacerovsky.

«Man müssen noch vorsichtig sein, aber dank intensivem Austausch mit Medizin und Behörden und vorausschauender wie flexibler Planung könne Vienna Pride von 7. bis 20. Juni stattfinden. «Gerade in Krisenzeiten wie diesen sind Sichtbarkeit, Lebensfreude und ein starkes Miteinander umso wichtiger, genauso wie das gemeinsame Eintreten für Sichtbarkeit, Respekt und gleiche Rechte.»

2021 liege der Fokus besonders auf der Sichtbarkeit. So starten vorab erneut Aktionen wie das HOSI-Projekt FLAGincluded, das ab 1. Juni die Regenbogen-Beflaggung von Schulen im gesamten Juni organisiert. Die Wiener Fensterl Parade findet am 5. Juni statt, bei der die Organisator*innen dazu aufrufen, Fenster und Balkone zu beflaggen. Ab dem 7. Juni hissen Theater, Universitäten, Wiener Wohnen, WiGev-Spitäler und weitere Kooperationspartner*innen die Regenbogenfahne. Die Strassenbahnen fahren traditionell im Zeichen von Vienna Pride wieder den ganzen Juni über mit der Regenbogenfahne durch Wien, um LGBTIQ-Menschen und ihre Anliegen sichtbar zu machen.

Neben einigen wenigen Veranstaltungen wie dem Pride-Tag im Tiergarten Schönbrunn am 13. Juni, Büchertischen in der Hauptbücherei Wien, Pride-Kino am Dach und Pride-Brunches in Community-Lokalen, finden viele Teile des Programms hauptsächlich online statt: digitale Führungen in Kooperations-Museen wie der Albertina, medizinische Online-Vorträge, Diskussionen bzw. Workshops von und mit der Community sowie mehre DJ- und Band-Livestream-Abende direkt aus dem Club heraus. Der Pride Run Vienna, der zur EuroPride Vienna 2019 noch mit Tausenden über den Wiener Ring lief, findet dieses Jahr am 18. Juni erstmalig als Virtual Pride Run statt: Die Startersackerln werden per Post zugestellt und jede Person läuft im Pride Run Shirt an einem individuellen Ort, um für Sichtbarkeit zu sorgen.


Nach diesem zweiwöchigen Programm macht die 25. Wiener Regenbogenparade am 19. Juni den krönenden Abschluss, die von der HOSI Wien organisierte Demonstration für Akzeptanz und die Rechte von LGBTIQ-Personen. Denn auch, wenn das Motto «Stay safe, stay proud» lautet, so ist gerade im letzten Jahr klar geworden: Viele LGBTIQ-Menschen sind keineswegs sicher, manche nicht einmal in ihrer eigenen Familie. Daher braucht es mehr Sichtbarkeit und Demonstrationen denn je.

Reine Fuss- und Fahrraddemo
Um die Gesundheit aller Teilnehmenden zu gewährleisten, findet die Demonstration dieses Jahr als reine Fuss- und Fahrraddemo statt und kehrt damit zurück zu ihren Wurzeln. Es werden alle Teilnehmenden ersucht, sich ausnahmslos an die Vorgabe zu halten und eine FFP2-Maske zu tragen sowie einen 2-Meter-Abstand zu Haushaltsfremden einzuhalten. Die Abschlusskundgebung findet vor dem Rathaus statt.

Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien: «Es ist die 25. Wiener Regenbogenparade, und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung ist immer noch legal. Noch immer gibt es kein Verbot von medizinisch unnötigen Operationen an intergeschlechtlichen Kindern und Jugendlichen. Und noch immer ist es Männern, die Sex mit Männern haben, verboten, Blut zu spenden (MANNSCHAFT berichtete) – diese Diskriminierung ist mitten in einer Gesundheitskrise an Absurdität kaum zu überbieten.»


Das zeige, wie wichtig auch nach den Erfolgen der letzten Jahre solche Demonstrationen immer noch sind: «Nachdem die Bundesregierung hier immer nur verzögert und vertagt, bleibt es wieder einmal an uns, der LGBTIQ-Community, hängen, auf die Strasse zu gehen und so Überzeugungsarbeit zu leisten.»

Vienna Pride hat auch in diesem Jahr die volle Unterstützung der Stadt Wien, die Digitalisierung des Programms konnte unter anderem dadurch realisiert werden. «Wien ist eine bunte und weltoffene Stadt, in der Respekt, Vielfalt, Gleichstellung und der Kampf gegen Diskriminierung in allen Lebensbereichen ganz wesentliche Werte und Leitlinien sind. Die Vienna Pride ist dafür ein besonders starkes und sichtbares Zeichen», so Bürgermeister Michael Ludwig.

«Ich freue mich, dass der Regenbogenmonat 2021 mit vielen farbenfrohen Veranstaltungen durchgeführt werden kann und der Austausch über queere Themen gemeinsam mit der Zivilgesellschaft stattfindet. In einer weltoffenen und vielfältigen Stadt wie Wien muss jedem Menschen klar sein, dass Menschenrechte nicht verhandelbar sind und tagtäglich gestärkt werden müssen. Daher ist es wichtig, das Symbol des Regenbogens hochzutragen und laut von Wien aus gegen Hass und Diskriminierung anzutreten und für Gleichstellung und Vielfalt einzutreten», so Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr.

Die Organisator*innen rufen erneut dazu auf, die Regenbogenfahne stolz zu hissen, die Farben zu tragen und gemeinsam für Sichtbarkeit zu sorgen! Letztes Jahr fand wegen der Corona-Pandemie ein Autokorso auf dem Wiener Ring statt: Die Regenbogenparade musste abgesagt werden (MANNSCHAFT berichtete).

Karl Kreipel ist Organisator der Wiener Regenbogenparade und des Wiener Regenbogenballs. Er wurde von den MANNSCHAFT-Leser*innen aus Österreich im vergangen Jahr zum Queeros-Gewinner gewählt.


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