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Homohass in Italien – kommt Gesetz zum LGBTIQ-Schutz?

In Kampanien im Südwesten des Landes wurde jetzt ein Regionalgesetz gegen LGBTIQ-Diskriminierung verabschiedet

Homohass in Italien
Symbolfoto: Pixabay

In Rom, in Torre Angela, wurde kürzlich ein 31-Jähriger schwulenfeindlich von einer Kinderbande beleidigt, geschlagen und bestohlen. Bei einem Angriff auf ein schwules Paar wurde einem 25-Jährigen der Kiefer gebrochen. Kommt jetzt endlich ein Gesetz gegen Homohass in Italien?

Ein 31-jähriger Mann wurde von einer Gruppe von fünf Personen in der Via Anderloni umzingelt und beleidigt. «Sie sagten mir, dass ich ein schlechter schwuler Mann sei und dass ich nicht frei herumlaufen sollte.» Wie es dem Bericht von Roma Today von Dienstag heisst, klauten sie ihm anschliessend sein Handy.

Homofeindliche Übergriffe sind keine Seltenheit in Italien. Aber es regt sich endlich auch Widerstand. So wurde in der Region Kampanien im Südwesten Italiens jetzt ein Gesetz gegen LGBTIQ-Diskriminierung verabschiedet.

Homohass in Italien – auch zur Pride
Ein brutalerer Fall passierte bereits Ende Ende Juni. Der Pride Month war fast vorüber, da wurde ein 25-Jähriger aus der Stadt Molise und sein Partner nachts im Zentrum der 150 Kilometer entfernten Küstenstadt Pescara Opfer eines homofeindlichen Hassverbrechens. Der junge Mann wurde von sieben Leuten geschlagen, darunter auch eine Frau – nur weil er schwul ist. Er war Hand in Hand mit seinem Freund (22) spazieren gegangen, wie unter anderem La Republicca berichtete. Die beiden hatten Pescara anlässlich der dortigen Pride Week besucht.


Das Paar wurde kurz nach Mitternacht in der Nähe eines Denkmals angegriffen. Der 25-Jährige versuchte seinen Partner zu verteidigen. Bei einem Schlag ins Gesicht brach sein Kiefer.

Weniger Last, mehr Tage wie diese

Den beiden jungen Männern soll von einigen Passant*innen geholfen worden sein, die die Polizei alarmierten. Der 25-Jährige kam ins Krankenhaus und musste operiert werden. Die Polizei befragte mehrere Zeug*innen. Zwar gebe es eine städtische Videoüberwachung, hiess es, doch der Tatort wurde offenbar nicht durch das Überwachungssystem abgedeckt. (Ein weiterer übler Fall von Homohass wurde am Wochenende aus Tel Aviv gemeldet – MANNSCHAFT berichtete.)

Gewalt und Diskriminierung von LGBTIQ sind in Italien alltäglich, teilen die Aktivist*innen von Allout mit. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern gebe es aber keinen rechtlichen Schutz vor Hassverbrechen. Neuesten Untersuchungen der EU-Grundrechteagentur FRA(MANNSCHAFT berichtete) zeigten, dass es zwei von drei italienischen LGBTIQ (62%) vermeiden, mit ihrem Partner oder der Partnerin in der Öffentlichkeit Händchen zu halten. 30% meiden aus Angst vor Angriffen bestimmte Orte.


«Die Beschimpfung als Schwuchtel fällt unter Hasskriminalität»

Diese Woche nun soll der italienische Kongress ein Gesetz erörtern, das Gewalt und Diskriminierung von Frauen und LGBTIQ zum Verbrechen macht. Deshalb mobilisiert Allout Menschen in und ausserhalb Italiens Unterstützer*innen, um das Parlament und die Regierung unter Druck zu setzen.

Hier geht es zur Petition.


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