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Grösste Hamburger CSD-Demo der Stadtgeschichte erwartet

Teilnehmende wollen ein Zeichen für mehr Vielfalt, Toleranz und Respekt setzen

Hamburg
Die CSD-Parade in Hamburg 2019 (Foto: Markus Scholz/dpa)

Nach zwei Jahren mit pandemiebedingten Einschränkungen rechnen die Veranstalter*innen mit der grössten Christopher Street Day-Demonstration der Stadtgeschichte. Mehr als 250 000 Menschen werden am Samstag erwartet.

Die Teilnehmenden wollen ein lautstarkes Zeichen für mehr Vielfalt, Toleranz und Respekt setzen, wie der veranstaltende Verein Hamburg Pride mitteilte. «Wir spüren in der Community nach zwei Jahren Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie und Fahrrad-Demos eine grosse Sehnsucht nach dem regulären CSD», sagten die Co-Vorsitzenden des Vereins, Nicole Schaening und Christoph Kahrmann.

Es hätten sich so viele Gruppen angemeldet wie noch nie. Insgesamt 82 Gruppen, darunter auch Vereine wie der FC St. Pauli und politische Parteien, sollen auf einer rund vier Kilometer langen Strecke durch die Hamburger Innenstadt ziehen. Startpunkt wird die Lange Reihe im Stadtteil St. Georg sein, Endpunkt der Gänsemarkt. Teil des Demozugs sollen auch 30 Trucks sein, hiess es weiter. Neben Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und der zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) wird unter anderen der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), erwartet.

«Beim Kampf um gleiche Rechte und Akzeptanz sind wir weit gekommen, aber noch längst nicht weit genug», sagte Lehmann der Deutschen Presse-Agentur. Deswegen sei auch das diesjährige Motto der CSD-Parade besonders wichtig. Es lautet: «Auf die Strasse! Vielfalt statt Gewalt». «Jeden Tag gibt es mindestens drei Angriffe gegen queere Menschen, die Dunkelziffer ist deutlich höher. Das macht mich traurig und wütend», so Lehmann.


«Die queere Community kann sich auch in Hamburg auf offener Strasse längst nicht immer sicher fühlen und wir sind nicht bereit, diese Entwicklung hinzunehmen», sagten Schaening und Kahrmann. Deswegen fordere man von der Politik nun mehr Massnahmen, um die Community vor Hass und Gewalt zu schützen (MANNSCHAFT berichtete).

Die Polizei warnt vor erheblichen Verkehrsbehinderungen und rät dazu, am Samstag zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit dem schienengebundenen Nahverkehr anzureisen. Alle anderen Verkehrsteilnehmer*innen sollten den Bereich rund um die Hamburger Innenstadt möglichst weiträumig umfahren.

 

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Am Freitagvormittag startete bereits ein dreitägiges CSD-Strassenfest rund um die Binnenalster – mit einer grossen Bühne sowie Info- und Gastro-Ständen. Zu den musikalischen Höhepunkten gehören Auftritte von Sängerin Jasmin Wagner alias Blümchen und der einstigen «Vampire Diaries»-Darstellerin Kat Graham.


Für das CSD-Finale soll sich das Geschehen nach der Demonstration in den Stadtteil St. Pauli verlagern. Dort wartet mit dem Pink Pauli Festival die laut Veranstalter*innen grösste CSD-Abschlussparty, die es jemals in Hamburg gab. In insgesamt 15 Clubs und Bars soll auf der Reeperbahn bis tief in die Nacht gefeiert werden.

Im Rahmen der Pride Week, die traditionell mit der Aktion «Hamburg zeigt Flagge» vor einer Woche startete, wehen noch bis Montag Regenbogenfahnen am Rathaus, an Museen und Kirchen.


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