in ,

Foto-Ausstellung «Let’s talk about discrimi­nation» in Bochum

Ein Blick in verletzte Seelen

Özlem Öztürk-Gerkensmeier
02.02.2024, Bochum: Özlem Öztürk-Gerkensmeier steht in der KoFabrik zwischen einigen ihrer Bildern (Bild: Bernd Thissen/dpa)

Tränen und schmerzverzerrte Gesichtszüge. Eine Foto-Ausstellung in Bochum zeigt Porträts von Menschen, die Diskriminierung etwa aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts oder ihren Lebensumständen erfahren haben und ihre Kränkungen öffentlich machen wollen.

Es ist ein Blick in verletzte Seelen: «Die Bilder sind in sehr emotionalen Momenten entstanden, als mir diese Menschen ihre Geschichte anvertraut haben», schildert Pädagogin Özlem Öztürk-Gerkensmeier kurz vor Eröffnung ihrer Ausstellung am Sonntag.

Die Bilder sind in sehr emotionalen Momenten entstanden, als mir diese Menschen ihre Geschichte anvertraut haben

Die Stadt Bochum fördert die einwöchige Ausstellung «Let’s talk about discrimination» mit 24 Aufnahmen in der KoFabrik, die danach an weiteren Orten gezeigt werden soll, wie die Hobby-Fotografin berichtet. Sie habe selbst als Tochter türkischer Einwanderer*innen erlebt, wie sich Diskriminierung und Abwertung anfühle.

Özlem Öztürk-Gerkensmeier
02.02.2024, Bochum: Özlem Öztürk-Gerkensmeier zeigt ihre Werke (Bild: Bernd Thissen/dpa)

Nachdem sie im vergangenen Sommer auf ihrer Insta-Seite einen Aufruf an Menschen mit Diskriminierungserfahrung gestartet hatte, sich zu melden, hätten viele Personen aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen Kontakt zu ihr aufgenommen und beschlossen «Gesicht zu zeigen».


So erzählt die Verzweiflung im Ausdruck eines jungen Mannes aus Guinea von rassistischen Beleidigungen aufgrund seiner schwarzen Hautfarbe und einer langen, noch längst nicht bewältigten traumatischen Flucht. Ein anderes Porträt stammt aus einem Leistungskurs der Bochumer Gymnasiallehrerin: Die abgelichtete Person sei ablehnendem bis aggressivem Verhalten ausgesetzt, weil sie sich als non-binär definiere.


Wieder Massenproteste gegen Rechts – In Berlin wurden wieder viele Regenbogenfahnen gezeigt


Zu sehen sind auch etwa ein obdachloser Mann, der immer wieder Schikane und Stigmatisierung ausgesetzt ist, wie Özlem wiedergibt. Oder das Porträt einer älteren Dame, die wegen einer schweren Lungenkrankheit in der Pandemie keine Maske tragen durfte und dafür von Unbekannten beschimpft und bespuckt wurde.


Der schwule Schauspieler Andrew Scott brilliert in «All of Us Strangers» als einsamer Autor auf der Suche nach Liebe. Jetzt sprach er in einem Interview über Akzeptanz und queere Identität (MANNSCHAFT berichtete).


Trans-Zebrastreifen Wien

Kritik an Nehammers Verbots­plänen für Hormon­behandlungen

Royal Queer Moments

In Wien wird aus Soho die «SPÖ unter’m Regen­bogen»