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Erster Lehrgang für queere Jugendarbeit in Wien

Vorurteile sollen abgebaut und Empowerment gestärkt werden

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Symbolbild: Mercedes Mehling/Unsplash

Mehr Sichtbarkeit, mehr Empowerment und mehr Schutz gegen Diskriminierung – mit diesen Zielen wird in Wien im Herbst ein Lehrgang für queere Jugendarbeit angeboten. Nicht erfreut darüber ist die FPÖ.

Das Wienxtra-Institut für Freizeitpädagogik bietet im Herbst österreichweit den ersten Lehrgang für queere Jugendarbeit an. «Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sind Alltag in unserer Gesellschaft, dennoch erleben Jugendliche, die nicht der heterosexuellen Norm entsprechen, oftmals Berührungsängste, Vorbehalte und Diskriminierungen. Queere Jugendarbeit gewinnt daher immer mehr an Bedeutung», erklären die Verantwortlichen in einer Mitteilung. Der im November 2023 beginnende Lehrgang soll dahingehend erste Hilfestellungen geben und den Fokus der Jugendarbeit auf LGBTIQ-Themen erweitern.

Am Lehrgang teilnehmen können alle Personen, die den IFP-Grundkurs Jugendarbeit absolviert haben oder über eine Berufserfahrung von mindestens sechs Monaten verfügen. Die Veranstaltung findet am Wienxtra-Institut für Freizeitpädagogik sowie in Einrichtungen der qeeren Community in Wien statt.

Der Lehrgang verbindet derweil theoretische und praktische Ansätze der Jugendarbeit. Der Arbeitsprozess beinhaltet sowohl die Erweiterung des Wissens als auch den Fokus auf die Entwicklung einer differenzierten pädagogischen Haltung für die Praxis. Es sollen ausserdem weitreichende Strategien für die alltägliche Arbeit von Pädagog*innen und Multiplikator*innen entwickelt werden, um queere Jugendliche in dieser Lebensphase bestmöglich zu unterstützen.


«Wenn wir mit queeren Jugendlichen sprechen, sagen die meisten, dass sie selbst damit kein Problem haben, wen sie begehren oder welche Genderidentität sie haben. Was es zum Problem macht, ist, wie die Gesellschaft Identitäten jenseits von Zweigeschlechtlichkeit und Heteronormativität verhandelt», erklärte Mäx Lauscher gegenüber der Zeitung Standard. Gerade in der Jugendarbeit könne dem jedoch viel entgegengewirkt werden. So habe eine Langzeitstudie gezeigt, dass je älter Jugendliche werden, desto mehr nehmen die Vorurteile gegenüber bestimmten sozialen Gruppen ab, wenn daran gearbeitet werde.


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Im Gegensatz zu anderen europäischen Städten gibt es in Wien kein Jugendzentrum speziell für queere Jugendliche (MANNSCHAFT berichtete). Das soll sich nun aber ändern. Im April dieses Jahres wurde die Anstossfinanzierung in der Höhe von 55’000 Euro für das erste queere Jugendzentrum Österreichs beschlossen. Die Eröffnung ist 2024 geplant.


Die rechtspopulistische FPÖ hat sich – wenig überraschend – gegen diese Massnahmen gestellt. «Der angekündigte Lehrgang für queere Jugendarbeit ist die nächste Geldverschwendung im rot-pinken Wien», heisst es in einer Mitteilung des Jugendsprechers der Wiener FPÖ, Klubobmann Maximilian Krauss. «Hier werden Sinnlosprojekte mit zigtausenden Euro subventioniert, die keinen Zusatznutzen bringen und bis auf die Initiatoren auch niemanden interessieren», so der Politiker.


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